Ermittler: Attentäter von Barcelona bei Polizeieinsatz erschossen – Kopf der Terrorzelle ist tot

Die spanischen Behörden haben den Attentäter von Barcelona identifiziert und erschossen. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dem Fahrer des Tatfahrzeugs um den flüchtigen 22 Jahre alten Marokkaner.
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Es wird geglaubt, dass der 22-jährige Marokkaner Younes Abouyaaqoub das letzte verbleibende Mitglied einer 12-köpfigen Terrorzelle ist. Er ist immer noch auf freiem Fuß in Spanien oder im Ausland, während die anderen von der Polizei in den letzten Wochen bei den Angriffen in Barcelona und beim Badeort Cambrils, getöt oder inhaftiert wurden. Bei den Angriffen wurden 14 Menschen umgebracht, einschließlich eines 7-jährgen Jungens.Foto: LLUIS GENE/AFP/Getty Images)
Epoch Times18. August 2017

+++ Newsticker +++

—- 21.08.2017 —-

20:05 Der Imam, der die Attentäter radikalisiert haben soll, ist tot

Der mutmaßliche Kopf der Terrorzelle von Barcelona ist tot: Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, starb Imam Abdelbaki Es Satty bereits vergangene Woche bei der Explosion in einem Haus in Alcanar südlich von Barcelona. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Terrorzelle dort Bomben für Anschläge zusammenbasteln wollte.

Der Imam soll die Attentäter von Barcelona und Cambrils islamistisch radikalisiert haben. Nach ihm wurde seit seinem Verschwinden am Dienstag vergangener Woche gesucht, doch hatten die katalanischen Ermittler bereits vermutet, dass er bei der Explosion in Alcanar am Mittwochabend ums Leben gekommen sein könnte.

In dem Haus hatten die Ermittler auch Spuren von Sprengstoff und mehr als 120 Gasflaschen gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die Explosion versehentlich ausgelöst wurde und die Mitglieder der Terrorzelle danach auf Fahrzeuge zurückgriffen, um ihre Anschläge zu verüben.

Link: „Einzelgängerischer“ Imam womöglich Kopf der Terrorzelle in Katalonien

17:58 Ermittler: Attentäter von Barcelona bei Polizeieinsatz erschossen

Die katalanische Polizei hat in der Nähe von Barcelona einen Terrorverdächtigen erschossen, bei dem es sich wohl um den mutmaßlichen Attentäter Younes Abouyaaqoub handelt. Die Identifizierung des Erschossenen verzögerte sich nach Polizeiangaben vom Montag, weil er etwas am Körper trug, das wie ein Sprengstoffgürtel aussah. Die Polizei wollte einen Roboter einsetzen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um Sprengstoff handelt.

Aus Ermittlerkreisen hieß es: „Ein Verdächtiger ist erschossen worden, der der Urheber des Attentats (von Barcelona) gewesen sein könnte.“ Der Einsatz erfolgte in der Ortschaft Subirats rund 60 Kilometer von Barcelona entfernt.

Nach dem aus Marokko stammenden mutmaßlichen Fahrzeugattentäter Abouyaaqoub wurde europaweit gefahndet. Er hatte nach Überzeugung der Ermittler am Donnerstag mit einem weißen Lieferwagen gezielt Passanten auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas umgefahren. Die spanischen Ermittler stuften ihn als „gefährlich und möglicherweise bewaffnet“ ein.

Bei dem Fahrzeugattentat waren 13 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden. Ein weiteres Opfer wurde erstochen in einem Ford Focus entdeckt, der kurz nach dem Attentat auf den Ramblas eine Polizeisperre durchbrochen hatte. Die Ermittler vermuten, dass Abouyaaqoub den Fahrer des Fords tötete, um mit dessen Auto zu fliehen.

pw/cp

15:00 Europaweite Fahndung nach 22-jährigem Attentäter von Barcelona

Vier Tage nach dem Anschlag in Barcelona haben die spanischen Behörden den mutmaßlichen Haupttäter europaweit zur Fahndung ausgeschrieben. Die katalanische Polizei warnte am Montag vor dem 22-jährigen flüchtigen Marokkaner, er sei möglicherweise bewaffnet. Bei dem Anschlag in Barcelona und einem weiteren in Cambrils wurden 14 Menschen getötet. Ein weiteres Opfer soll der 22-jährige Attentäter auf seiner Flucht erstochen haben.

Younes Abouyaaquoub hatte nach Überzeugung der Ermittler am Donnerstag mit einem weißen Lieferwagen gezielt Passanten auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas umgefahren. 13 Menschen wurden getötet und 120 weitere verletzt. Der Fahrer konnte zu Fuß entkommen. Stunden später wurde bei einem weiteren Anschlag im Badeort Cambrils eine Passantin getötet. Die Polizei erschoss die fünf Attentäter.

Ein 15. Opfer wurde nach Angaben des katalanischen Innenministers Joaquim Forn erstochen in einem Ford Focus entdeckt, der kurz nach dem Attentat auf Las Ramblas eine Polizeisperre durchbrochen hatte. Die Ermittler vermuten, dass Abouyaaquoub den Fahrer des Fords tötete, um mit dessen Auto aus der katalanischen Hauptstadt fliehen zu können. Der Wagen mit der Leiche wurde später in Sant Just Desvern bei Barcelona wiedergefunden.

Hinter den Anschlägen steht nach Einschätzung der Ermittler eine zwölfköpfige Terrorzelle, von denen die meisten tot oder in Haft sind. Sie stammten aus dem kleinen Ort Ripoll am Fuße der Pyrenäen. Dort wurden sie laut Medienberichten von dem aus Marokko stammenden Imam Abdelkadi Es Satty radikalisiert. Demnach könnte der Imam auch Kopf der Zelle sein: Nach Informationen von „El País“ hielt er sich in den vergangenen zwei Jahren im Brüsseler Vorort Machelen sowie in Frankreich auf.

Möglicherweise stand Es Satty auch in Kontakt mit einem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), berichtete das Blatt. Auch Abouyaaquoubs Familie in Marokko warf dem Imam vor, den 22-Jährigen, seinen Bruder sowie die anderen jungen Marokkaner radikalisiert zu haben. Dagegen sagte der Vorsteher der Moschee in Ripoll, der rund 40-Jährige habe sich völlig unauffällig verhalten. Möglicherweise aber habe er ein Doppelleben geführt.

Von Es Satty fehlt seit Dienstag jede Spur. Am Samstag durchsuchte die Polizei seine Wohnung in Ripoll, am Montag weitete sie die Durchsuchungen auf weitere Wohnungen aus. Die Ermittler vermuten, dass Es Satty möglicherweise am Mittwoch gemeinsam mit mindestens einem weiteren Verdächtigen bei der Explosion eines Hauses in Alcanar umkam.

Offenbar wurde die Explosion versehentlich ausgelöst: Nach Angaben der Polizei hortete die Zelle in dem Haus neben Sprengstoff 120 Gasflaschen für weitaus verheerende Anschläge – nach der Explosion änderten sie jedoch spontan ihre Pläne.

Die 61-jährige französische Rentnerin Martine Groby, die neben dem Haus in Alcanar wohnt, sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie habe seit April vier Männer gesehen, „die alle französisch sprachen“. Sie seien gekommen und gegangen und hätten Waren entladen.

Zu den beiden Anschlägen hatte sich der IS bekannt. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre es die ersten IS-Anschläge auf spanischem Boden. (afp)

10:00 Katalanische Polizei identifiziert Terror-Fahrer von Barcelona

Nach dem Anschlag in Barcelona hat die katalanische Polizei den Fahrer des Tatfahrzeugs identifiziert. Dies teilte sie am Montag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit, ohne einen Namen zu nennen. Der katalanische Innenminister Joaquim Form sagte jedoch Radio Cataluna, alles deute darauf hin, dass es sich um den 22-jährigen Marokkaner Younes Abouyaaquoub handelte. Nach ihm fahndet die Polizei bereits seit dem Wochenende.

Bei dem Anschlag mit einem weißen Lieferwagen auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas waren am Donnerstag 13 Menschen getötet und über 120 weitere verletzt worden. Der Fahrer des Lieferwagens flüchtete anschließend zu Fuß.

Stunden später kam bei einem weiteren Anschlag mit einem Auto im Badeort Cambrils eine Passantin ums Leben. Die Polizei erschoss die fünf Attentäter. Die Ermittler gehen von einer zwölfköpfigen Terrorzelle aus, die von den Orten Alcanar und Ripoll aus ihre Taten geplant haben soll.

Wie katalanische Behörden weiterhin mitteilen, wurde die Fahndung auf ganz Europa ausgeweitet.

(afp)

 

—- 18.08.2017 —-

Attentäter von Barcelona bei Einsatz in Cambrils erschossen

Nach den beiden Anschlägen in Barcelona und Cambrils identifizierte die Polizei eine mögliche Terrorzelle mit offenbar noch größeren Anschlagsplänen. Die bisherigen Ermittlungen deuteten daraufhin, dass es eine „Personengruppe“ gebe, die von den Orten Ripoll und Alcanar bei Barcelona aus agiert habe, sagte der Chef der katalanischen Polizei, Josep Lluís Trapero, am Freitag.

Die Anschläge mit insgesamt 14 Toten seien „in rudimentärerer Weise“ begangen worden als geplant.

Der Doppelanschlag von Barcelona und Cambrils sei nach dem Beispiel ähnlicher Attacken in anderen europäischen Städten begangen worden, sagte Trapero. Die Taten hätten aber nicht das von den Dschihadisten „erhoffte Ausmaß“ gehabt.

Viele Verdächtige werden noch gesucht

Am Freitagnachmittag suchten die Einsatzkräfte einem Bericht der Zeitung „La Vanguardia“ zufolge noch nach vier Verdächtigen. Zu ihnen zählt demnach auch Moussa Oukabir, der Bruder des am Donnerstag festgenommenen Driss Oukabir.

Zudem werde nach drei weiteren Menschen gefahndet, die Liste könne sich noch verlängern, berichtete das Blatt. Polizeikreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP diese Information. Die katalanische Regionalregierung dagegen wollte die Angaben zunächst nicht bestätigen.

Zu den vier Gesuchten zählen drei aus Ripoll, wo es zuvor bereits drei Festnahmen gab. Am Nachmittag wurden in dem Ort mehrere Wohnungen durchsucht, wie ein AFP-Journalist berichtete.

Vier Verhaftungen

In Gewahrsam befinden sich derzeit vier Verdächtige, darunter drei Marokkaner und ein Spanier. Die Festgenommenen waren laut Polizei nicht als „Terrorverdächtige“ bekannt, zum Teil allerdings als Kriminelle.

Der gesuchte Hauptverdächtige, bei dem es sich um den Fahrer des Lieferwagens von Barcelona handelt, könnte nach Polizeiangaben beim nächtlichen Polizeieinsatz in Cambrils erschossen worden sein. Es gebe mehrere Indizien, bestätigt werden könne dies aber noch nicht, hieß es. In Cambrils waren in der Nacht zum Freitag fünf mutmaßliche Attentäter getötet worden.

Schweigeminute – Staatstrauer und Demonstrationen

Spaniens König Felipe VI. und Ministerpräsident Mariano Rajoy begaben sich nach Barcelona, wo sie an der Seite der Regionalregierung an einer Schweigeminute teilnahmen. Wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens sind die Beziehungen zwischen Madrid und Barcelona gespannt.

Rajoy betonte die Notwendigkeit der Einheit zwischen Katalonien und Spanien. „Es geht darum, eine Botschaft der Einheit auszusenden“, sagte Rajoy. „Das wird uns im Kampf gegen den Terrorismus noch stärker machen, wenn alle politischen Kräfte vereint sind“, sagte er. Katalonien hält am 1. Oktober ein Unabhängigkeitsreferendum ab.

In Spanien wurde eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.

Wegen mehrerer Demonstrationen am Ort des Terroranschlags von Barcelona hat Außenminister Sigmar Gabriel dort nicht der 13 Todesopfer gedenken können. Er und der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hatten auf der Flaniermeile Las Ramblas am Freitagabend Blumen niederlegen wollen.

Stattdessen wollte Gabriel nun deutsche Verletzte in einem Krankenhaus der katalanischen Landeshauptstadt besuchen. Er bleibt noch bis morgen in Barcelona.

Ein Attentäter wurde in Cambrils erschossen

Der Mann, der in Barcelona den Anschlag verübte, ist unter den Toten von Cambrils. Das berichteten am Freitagabend örtliche Medien.

Demnach war der Mann nach dem Terroranschlag von Barcelona in den etwas über 100 Kilometer entfernten Badeort gefahren und war dort gegen Mitternacht an einem weiteren Anschlag mit einem Pkw beteiligt.

Der Anschlag war größer geplant

Der Attentäter von Barcelona, der zunächst entkommen war, ist nach jüngsten Erkenntnissen der katalanischen Polizei womöglich bei einem Polizeieinsatz in Cambrils erschossen worden.

„Die Untersuchung geht in diese Richtung, es gibt mehrere Indizien, aber wir haben keinen konkreten Beweis“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag vor Journalisten in Barcelona. Drei der fünf mutmaßlichen Attentäter, die bei dem Einsatz in Cambrils erschossen wurden, seien inzwischen identifiziert.

Die Hinweise auf einen zusammenhängenden Anschlagsplan verdichteten sich am Freitag. Ursprünglich hätten die Attentäter einen Anschlag noch größeren Ausmaßes geplant, sagte der Sprecher. Er wies auf eine Explosion hin, die sich in der Nacht zum Donnerstag in Alcanar, 200 Kilometer südlich von Barcelona, ereignete. Nach dieser Explosion hätten die Attentäter „nicht mehr das Material gehabt, um Anschläge noch größeren Ausmaßes zu verüben“.

Die Attentäter hätten vorgehabt, in Barcelona „einen oder mehrere Anschläge“ zu verüben, sagte der Polizeisprecher. Durch die Explosion in Alcanar hätten sie sich gezwungen gesehen, ihre Planungen zu beschleunigen. Am Donnerstag wurde gegen 17.00 Uhr ein Anschlag mit einem weißen Lieferwagen auf der Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona verübt. Im rund hundert Kilometer südlich von Barcelona gelegenen Cambrils lenkten Angreifer gegen Mitternacht einen Pkw in eine Gruppe von Passanten.

Bei den Anschlägen in Barcelona und Cambrils wurden mindestens 14 Menschen getötet und mehr als hundert verletzt. Im Zusammenhang mit den Anschlägen gab es vier Festnahmen.

Vierte Festnahme nach Anschlägen

Nach den Terroranschlägen in Barcelona und dem Badeort Cambrils hat die katalanische Polizei einen vierten Verdächtigen festgenommen. Das teilten die Behörden am Freitagmittag mit. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Bei dem Anschlag in Barcelona am Donnerstagnachmittag waren mindestens 13 Menschen getötet und über 100 verletzt worden, als ein Kleintransporter auf der Touristenmeile „La Rambla“ im Zentrum von Barcelona in eine Menschengruppe gefahren war.

Zahl der Todesopfer steigt auf 14

Nach dem zweiten mit Barcelona in Zusammenhang stehenden Terroranschlag im Badeort Cambrils gibt es auch dort nun ein Todesopfer zu beklagen. Damit steige die Zahl der Terroropfer vom Donnerstag auf 14, teilte die Polizei in Barcelona am Freitagmittag mit. Eine bei dem Anschlag in Cambrils verletzte Frau sei ihren Verletzungen erlegen.

In dem Badeort hatte die Polizei fünf mutmaßliche Angreifer erschossen, die mit einem Pkw gegen Mitternacht auf der dortigen Strandpromenade mehrere Menschen umgefahren hatten. Zunächst war nur von sieben Verletzten die Rede gewesen.

Attentäter gehörten zu einer Terrorzelle

Bei dem islamistischen Anschlag in Barcelona sind nach Angaben des Auswärtigen Amts 13 Deutsche teils lebensgefährlich verletzt worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch unter den 13 Todesopfern deutsche Staatsangehörige seien, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, in Berlin.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Attentäter offenbar einer einzigen Terrorzelle gehörten. Dies berichtete die spanische Zeitung „El País“ unter Berufung auf Anti-Terror-Experten. Den Angaben zufolge soll sich die Zelle aus zwölf Personen zusammengesetzt haben.

Die Polizei hat bisher insgesamt drei Verdächtige festgenommen. In der Nacht wurden zudem in dem Küstenort Cambrils fünf Terroristen getötet, die laut Medienberichten einen Anschlag verüben wollten. Der Ort liegt rund 100 Kilometer südlich von Barcelona.

Innenministerium hat keinen Hinweis auf Deutschland-Bezug

Nach dem Anschlag von Barcelona mit mindestens 13 Toten haben die deutschen Sicherheitsbehörden bislang keine Erkenntnisse zu möglichen Verbindungen nach Deutschland.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte am Freitag in Berlin, dass die von den spanischen Behörden kommenden Informationen zum Attentat „bisher keinen Deutschlandbezug aufweisen“. Dies könne sich allerdings ändern, da es sich um einen „sehr dynamischen Prozess“ handele.

Die Anschlagsgefahr in Deutschland ist den Angaben zufolge unverändert hoch. Europa bilde einen gemeinsamen Werteraum und stelle „damit für die Terroristen auch einen Zielraum“ dar, sagte der Sprecher.

Schulz ruft zu Geschlossenheit aller Demokraten auf

Nach dem Anschlag in Barcelona mit mindestens 13 Toten hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zur Geschlossenheit aller demokratischen Kräfte aufgerufen. Schulz sagte am Freitag in Berlin, er habe am Morgen in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vereinbart, „dass wir unsere Wahlkampfaktivitäten einschränken“. So soll beispielsweise bei Veranstaltungen auf Musik verzichtet werden.

Merkel und er seien sich „absolut einig“ gewesen, dass es auch in einem Wahlkampf „über alles politisch Trennende hinaus einen gemeinsamen Willen gibt, dem Terror keinen Platz zu lassen“. Alle Demokraten müssten ein „klares Signal der Geschlossenheit“ aussenden, um die tolerante und offene Gesellschaft zu verteidigen, fügte Schulz hinzu. Den Angehörigen und Opfern sprach er seine Anteilnahme aus.

Der SPD-Kanzlerkandidat zeigte sich „fassungslos“ über die Attacke am Donnerstag, bei der ein Lieferwagen in Barcelona auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas in die Menschenmenge gerast war. „Dieser feige Anschlag und die hemmungslose Mordbrennerei, mit der offensichtlich wieder die Terroristen des Islamischen Staates zugeschlagen haben (…), werden uns nicht davon abbringen, dass wir an unserer offenen Lebensweise festhalten“.

Die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag bekannt.

Drei Verdächtige festgenommen

Nach dem Terroranschlag in Barcelona hat die katalanische Polizei einen dritten Verdächtigen festgenommen. Das teilten die Behörden am Freitagmorgen mit. Die Festnahme sei in der Stadt Ripoll nördlich von Barcelona erfolgt.

Ob es sich dabei um den noch gesuchten Fahrer des Kleintransporters handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Bei dem Anschlag am Donnerstagnachmittag waren mindestens 13 Menschen getötet und über 100 verletzt worden, als ein Kleintransporter auf der Turistenmeile „La Rambla“ im Zentrum von Barcelona in eine Menschengruppe gefahren war.

Attentäter von zweitem Anschlagort weiter flüchtig

Nach dem Terroranschlag von Barcelona ist der Fahrer des Kleintransporters weiterhin auf der Flucht. Im Badeort Cambrils, rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona, verhinderte die Polizei nach eigenen Angaben einen weiteren Anschlag und erschoss fünf mutmaßliche Angreifer.

Sie sollen gegen Mitternacht auf der dortigen Strandpromenade mehrere Menschen mit einem Pkw umgefahren haben, bevor sie von Sicherheitskräften gestoppt wurden.

Sieben Personen wurden dabei verletzt, darunter auch ein Polizist. Einige der in Cambrils Getöteten sollen Sprengstoffgürtel getragen haben, so die Polizei. Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte in der Nacht seine Sicherheitshinweise für Spanien: „Reisenden wird geraten, den Bereich weiträumig zu meiden, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über die lokalen Medien zu informieren“, hieß es auf der Internetseite.

26 Franzosen bei Anschlag verletzt

Bei dem Anschlag sind nach Angaben der Regierung in Paris 26 Franzosen verletzt worden. Mindestens elf von ihnen trugen schwere Verletzungen davon, wie Außenminister Jean-Yves Le Drian am Freitag mitteilte. Er verurteilte die „feige“ Tat und kündigte an, die verletzten Franzosen im Laufe des Tages in Barcelona zu besuchen.

Auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas war am Donnerstagnachmittag ein Mann mit einem Transporter in die Menge gerast. Er tötete mindestens 13 Menschen und verletzte mehr als hundert weitere. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Die Opfer von Barcelona stammen dem spanischen Zivilschutz zufolge aus 18 Ländern, darunter neben Spanien auch Deutschland, die Niederlande, Italien und Griechenland. Berichte, wonach drei Deutsche getötet wurden, bestätigte das Auswärtige Amt zunächst nicht.

Wenige Stunden nach dem Attentat in Barcelona ereignete sich eine ähnliche Attacke im rund hundert Kilometer südlich gelegenen Badeort Cambrils. Sieben Menschen wurden verletzt, darunter ein Polizist. Die Beamten töteten die fünf Angreifer, von denen einige nach Polizeiangaben einen Sprengstoffgürtel trugen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang mit dem Anschlag in Barcelona gibt. (afp/dts/dpa)



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