SPÖ und Grüne gegen Jobpflicht von Flüchtlingen – Noch mehr in Ausbildung investieren

Laut Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sollen die vielen Flüchtlinge in Österreich nicht länger "monatelang im Park herumsitzen", sondern gemeinnützige Arbeiten verrichten. Kurz schlug eine Unterstützung der Putzbrigaden der Gemeinden durch die Flüchtlinge vor, als Ein-Euro-Job. Jetzt hagelte es Kritik vom Koalitionspartner SPÖ und von den Grünen an der Jobpflicht für Flüchtlinge.
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Symbolbild Foto:Foto: Jens Büttner/dpa
Epoch Times24. August 2016

Dem ehemaligen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) fiel sogleich auf: „Wir haben doch gar keine Ein-Euro-Jobs. Das ist Populismus.“

Außerdem soll das von Kurz präsentierte Ein-Euro-Job-Projekt auch in Deutschland nicht funktionieren: „Die Menschen kommen damit noch viel schlechter aus dem Sozialhilfesystem raus“, so Hundstorfer.

SPÖ-Lösung: Ausbildung für Asylbewerber

Auf die Frage nach einem besseren Lösungsvorschlag für die Flüchtlingsproblematik sagte der Ex-Sozialminister laut „Krone“: „Wir müssen die Asylwerber ausbilden, damit sie einen Arbeitsplatz bekommen.“

Wie Hundstorfer meint, sei dies möglich, selbst wenn derzeit auch 380.000 österreichische Arbeitslose einen Job suchen würden, so der SPÖ-Politiker.

Der Ex-Präsidentschaftskandidat warnte zudem vor einer Gefährdung der Existenz kleiner Gewerbebetriebe durch die Billigarbeitskräfte.

Grüne fordern Gleichberechtigung

Auch Eva Glawischnig, die Vorsitzende der Grünen, sah hier eine Schieflage: „Dieser Vorschlag zu den Ein-Euro-Jobs sorgt bei mir für absolute Skepsis. Das kann doch nicht sein, dass Tausenden Österreichern jetzt die Jobs weggenommen werden. Außerdem muss es gleiches Geld für die gleiche Tätigkeit geben.“

Die Parteiobfrau machte auch einen entsprechenden Gegenvorschlag, ähnlich dem von Hundstorfer: „Noch mehr in eine gute Ausbildung der Flüchtlinge investieren. Aber da war ja die ÖVP gegen die von uns vorgeschlagene Ausbildungspflicht für alle 15- bis 25-Jährigen.“

Doch dem nicht genug. Glawischnig forderte zudem eine Reformierung der Gewerbeordnung, damit „etwa syrische Flüchtlinge bei uns“ auch sofort „als Schneider arbeiten“ dürften.

Grimm’s Märchen, Version 2016: Der dankbare Flüchtling

Den „Krone“-Lesern ging das zu weit. Von den Hunderten Kommentaren ging der Großteil in dieselbe Richtung: „Wer Österreich alles zu verdanken hat, kann der Gesellschaft ruhig was zurückgeben“, brachte es ein User auf den Punkt.

Da geht es den Österreichern aber noch besser als den Deutschen mit ihrer Bundeskanzlerin Angela Merkel:

Vor wenigen Tagen wurde publik, dass in Sachsen eine Ein-Euro-Job-Arbeitsgelegenheit mit Flüchtlingen beendet werden musste, weil diese nicht mehr arbeiten wollten. Nach kurzer Zeit auf Arbeit forderten die Männer auch für sich den gesetzlichen Stundenlohn von 8,50 Euro.

Später wurde dann von den genannten Personen argumentiert, dass sie Gäste von Frau Merkel sind und Gäste ja nicht arbeiten müssten.“ 

(Bürgermeister Pohlers, Waldenburg in Sachsen)

Pohlers schrieb, es falle ihm schwer über die jetzige Situation zu berichten und es sei ihm von mancher Seite davon abgeraten worden, doch er sehe es als seine Pflicht an, dies zu tun. Vonseiten der Bevölkerung erhielt Bürgermeister Pohlers große Zustimmung. Viele Bürger hätten sich dankbar gezeigt, dass Pohlers den Mut hatte, die Wahrheit über die Arbeitsverweigerung der Asylbewerber zu schreiben, berichtete eine Mitarbeiterin Pohlers.

Die allermeisten Arbeitslosen in Österreich sind keine Österreicher

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache veröffentlichte indes auf seiner Facebook-Seite eine im „Kurier“ veröffentlichte Statistik zur Arbeitslosigkeit in Österreich und speziell in der Bundeshauptstadt Wien.

Demnach seien von den Gesamtarbeitslosen in Österreich nur weniger als ein Drittel Österreicher. Den Rest stellten Ausländer und Personen mit Migrationshintergrund dar. In Wien war das Verhältnis noch erschreckender. Unter den Wiener Arbeitslosen befanden sich gerade einmal 3,6 Prozent Österreicher. (so)

Siehe auch:

Arbeiten statt „im Park sitzen“: Kurz fordert Ein-Euro-Job-Pflicht für Flüchtlinge

Asylbewerber verweigern Arbeit mit Argument: „Sind Merkels Gäste“



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