Im Prozess gegen den Terroristen Carlos wegen eines Anschlags 1974 in Paris hat die Anklage lebenslange Haft gefordert. Generalstaatsanwalt Rémi Crosson du Cormier sagte am Montag in seinem Schlussplädoyer, alles weise darauf hin, dass Ilich Ramírez Sánchez alias Carlos damals in einem Pariser Nobelkaufhaus die tödliche Handgranate geworfen habe. Bei dem Anschlag im Kaufhaus Drugstore Publicis auf dem bekannten Pariser Boulevard Saint-Germain waren am 15. September 1974 zwei Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden. Der Venezolaner Carlos sagte 1979 in einem Interview, er habe die Granate geworfen. Später bestritt er aber, das Interview gegeben zu haben. Während des Prozesses vor einem Sondergericht in Paris wich Carlos Fragen zu seiner möglichen Täterschaft aus: "Vielleicht war ich es, aber es gibt keinerlei Beweis dafür." Das Urteil gegen den 67-Jährigen soll am Dienstag fallen. Eine Verurteilung von Carlos, einem der weltweit bekanntesten Terroristen der 70er und 80er Jahre, hätte ohnehin eher symbolischen Charakter: Er wurde in der Vergangenheit in Frankreich wegen mehrerer Morde und Anschläge schon zweimal zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt. Der Venezolaner war 1994 im Sudan aufgespürt und nach Frankreich gebracht worden. Seitdem sitzt er dort im Gefängnis. (afp)