Taizé-Gründer Frère Roger getötet

Während des Abendgebets vor 2.500 Jugendlichen von offenbar geistig verwirrter Frau niedergestochen
Epoch Times17. August 2005

Taizé – Der Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Frère Roger, ist am Dienstagabend während einer Andacht von einer Frau angegriffen und getötet worden. Die möglicherweise geistig verwirrte Täterin verletzte den 90 Jahre alten Geistlichen mit einer Stichwaffe schwer, wie die Behörden mitteilten. Auch zwei anwesende Ärzte hätten Roger nicht mehr retten können, sagte Frère Emile, ein Mitglied der Gemeinschaft, der AP. Er sei etwa eine Viertelstunde später gestorben.

Seinen Angaben zufolge ereignete sich der Angriff gegen 20.45 Uhr. An dem Abendgebet in der Versöhnungskirche von Taizé nahmen rund 2.500 junge Menschen teil. Die etwa 36 Jahre alte Täterin wurde von mehreren Gläubigen überwältigt und der Polizei übergeben. Es soll sich um eine Rumänin handeln. Aus Ermittlungskreisen hieß es, sie werde wahrscheinlich psychiatrisch untersucht.

Bruder Roger gründete die ökumenische Gemeinschaft in den burgundischen Dorf Taizé bei Mâcon in den 40er Jahren. Ihre Mitglieder verschrieben sich der Brüderlichkeit, Versöhnung zwischen den Nationen, Konfessionen und Klassen. 1969 trat der erste Katholik bei. Der verstorbene Papst Johannes Paul II besuchte Taizé 1986. Zu den jährlichen Jugendtreffen der Gemeinschaft in Europa strömen Zehntausende. Das ganze Jahr über kommen Jugendgruppen nach Taizé.

Der Gemeinschaft gehören heute knapp 100 Brüder aus mehr als 25 Nationen an, darunter Katholiken und Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen, wie es auf der Website der Gemeinschaft heißt.

Roger Louis Schutz-Marsauche wurde am 12. Mai 1915 als Sohn eines protestantischen Pfarrers in der Schweiz geboren, seine französische Mutter stammte aus Burgund. Er studierte Theologie in Lausanne und Straßburg und wurde als Pastor ordiniert. AP

http://www.taize.fr/de



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion