Tausende Serben protestieren in Belgrad erneut gegen Wahlsieg von Vucic

In Belgrad haben den sechsten Tag in Folge tausende Menschen gegen den Wahlsieg von Regierungschef Aleksandar Vucic bei der Präsidentschaftswahl protestiert.
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In Belgrad haben am Samstag den sechsten Tag in Folge tausende Menschen gegen den Wahlsieg von Regierungschef Aleksandar Vucic bei der Präsidentschaftswahl protestiert.Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images
Epoch Times8. April 2017

In der serbischen Hauptstadt Belgrad haben am Samstag den sechsten Tag in Folge tausende Menschen gegen den Wahlsieg von Regierungschef Aleksandar Vucic bei der Präsidentschaftswahl protestiert.

Vor dem Regierungssitz versammelten sich vor allem Studenten, aber auch Mitglieder von Polizeigewerkschaften und der Armee. Anschließend zogen die mehr als 10.000 Menschen durch die Straßen der Stadt, berichtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP.

Der Präsident der Polizeigewerkschaft, Veljko Mijailovic, begrüßte vor der Menschenmenge die „große Koalition aus Armee, Polizei und Bevölkerung“, wie die Nachrichtenagentur Beta berichtete. Ein anderer Redner forderte Neuwahlen. Die Demonstranten riefen „Wir sind viele“ oder bezeichneten Vucic als „Dieb“, der die Wahlen gestohlen habe.

Aleksandar Vucic gewann die Wahl mit 55 Prozent der Stimmen

Vucic hatte die Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag bereits in der ersten Runde mit 55 Prozent der Stimmen gewonnen, die übrigen zehn Kandidaten landeten weit abgeschlagen hinter ihm.

Sein wichtigster Rivale, Sasa Jankovic, der 16 Prozent der Stimmen erhalten hatte, stellte sich hinter die Demonstranten. Sie seien „unzufrieden“ wegen der „Ungerechtigkeit und des autokratischen Regimes, dass Serbien mit einer Diktatur bedroht und alle zivilisatorischen Werte aufhebt“, erklärte er.

Vucic erklärte am Samstag, jeder habe das Recht, seine Meinung zu äußern. Es sei nur „wichtig, dass sich alles auf demokratische Weise abspielt und absolut ruhig“.

Vucic soll sein neues Amt Ende Mai antreten. Die Opposition kritisierte die Wahl angesichts von Vucics allgegenwärtiger Präsenz in den Medien als unfair. Außerdem seien Wähler eingeschüchtert und bedroht worden. (afp)



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