Wieder Drohnen über Paris: Verdächtige entkamen

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Gestern wurden wieder fünf Drohnen über dem Stadtgebiet von Paris gesehen. Drei Verdächtigen gelang die Flucht vor der Polizei.Foto: DOMINIQUE FAGET / AFP
Epoch Times4. März 2015

Wieder ist es in Frankreich zu mysteriösen Drohnenflügen gekommen: Am Dienstagabend erhielt die Pariser Polizei mindestens zehn Hinweise auf Drohnenflüge über der französischen Hauptstadt. Unter anderem wurde ein Flugkörper über dem Osten von Paris gesichtet.

Augenzeugen sahen dort, wie drei Männer eine Drohne vom Himmel holten, bevor sie mit einem schwarzen Fahrzeug davon fuhren. Trotz der in Paris herrschenden höchsten Terrorwarnstufe gelang es nicht, die Unbekannten zu schnappen: Die Polizei kam für eine Festnahme zu spät. Dies berichtete Spiegel Online unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters und eine Quelle der Polizei.

Mysteriöse Flüge sogar am Eiffelturm

Seit Oktober fanden in Frankreich wiederholt Drohnenflüge über strategisch sensiblen Gebieten statt. Insgesamt 60 Vorfälle sind den Behörden bekannt. Für Angst sorgte im Oktober eine offenbar koordinierte Überflugs-Serie an einer Reihe von französischen Atomkraftwerken in verschiedenen Landesteilen. Aber auch im Zentrum von Paris wurden Drohnen gesichtet: Am 24. Februar überflogen insgesamt fünf Drohnen in einer Höhe von 100 bis 300 Metern den Eiffelturm, die US-Botschaft, die Bastille, die Place de la Concorde und ein Areal um den Invalidendom. Sie seien zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh unterwegs gewesen. Eine Drohne über der US-Botschaft wurde um 1 Uhr nachts entdeckt, so die Zeitung "Le Figaro".

Wer steckt dahinter?

Unklar ist nach wie vor, wer hinter den Flügen steckt und die Drohnen steuerte. Polizeiaktionen hatten bislang keinen Erfolg, obwohl der französische Staat erklärt hat, die Drohnen-Piloten zu jagen. Auch ist unklar, ob es Zusammenhänge mit der Terrorserie vom Januar gibt. Im Januar war rund eine Woche nach dem Charlie Hebdo-Anschlag eine Drohne über dem Sitz des französischen Staatspräsidenten, dem Elyseé-Palast, aufgetaucht.

Offiziell gibt es in Frankreich ein Flugverbot für Drohnen. Wer es missachtet, riskiert eine Geldstrafe bis 75.000 Euro oder bis zu einem Jahr Gefängnis. Ein Journalist des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera war am Dienstag zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt worden, weil er am 25. Februar einen unerlaubten Drohnenflug in einem Pariser Park durchgeführt hatte. Der 34-Jährige hatte das Flugobjekt für eine Reportage benutzt, welche die mysteriösen Vorkommnisse thematisierte.

Drohnen sind nicht aufspürbar“

Als es im November um koordinierte Flugaktionen an Frankreichs Atomkraftwerken ging, sagte der Chef von Frankreichs Luftwaffe: Mit existierender Technik könne man die Flugobjekte nicht vorher aufspüren. Eine Greenpeace-Studie kam zum Schluss: Man könnte mit Hilfe von Drohnen einen Terrorakt vorbereiten oder sogar ausführen.

Die Flugobjekte an den Atommeilern kamen in der Nacht oder den frühen Morgenstunden und waren unterschiedlich groß – von 30 Zentimeter bis zu 2 Meter im Durchmesser. Es handelte sich dabei um zivile Drohnen, wie sie zum Beispiel von Zustelldiensten verwendet werden. Laut Greenpeace fanden mehr als 30 Flüge über 19 AKWs statt. (rf)

Mehr zur Terrorgefahr durch Drohnen unter:

Alle Fakten zur mysteriösen Drohnen-Operation“



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