Widerstand gegen „Première Dame“: Macron rückt offenbar von offiziellem Status für seine Ehefrau ab

Gegen das Vorhaben von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron seiner Ehefrau einen offiziellen Status als Première Dame zu schaffen gibt es wachsenden Widerstand. Mehr als 280.000 Menschen haben bislang eine Online-Petition gegen einen solchen Status unterzeichnet.
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Brigitte MacronFoto: Morris MacMatzen/Getty Images
Epoch Times9. August 2017

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron rückt offenbar von seinem Vorhaben ab, für Ehefrau Brigitte einen offiziellen Status als Première Dame zu schaffen.

Aus dem Umfeld der 64-Jährigen verlautete am Dienstag, der Elysée-Palast werde in den kommenden Wochen die „öffentliche Rolle“ der Präsidentengattin klarstellen. Von einem eigenen Status für die First Lady, um den ein Streit entbrannt ist, war aber keine Rede mehr.

Macron hatte im Wahlkampf einen „echten Status“ für die Première Dame in Aussicht gestellt. Bislang sind Aufgaben und Rechte der Präsidentengattin in Frankreich nirgendwo festgelegt. Macron bezeichnet das als „Heuchelei“, weil von der Ehefrau des Staatschefs traditionell erwartet wird, dass sie repräsentative Aufgaben übernimmt.

Gegen das Vorhaben eines Status‘ für die Première Dame gibt es aber wachsenden Widerstand. Mehr als 280.000 Menschen haben bislang eine Online-Petition gegen einen solchen Status unterzeichnet. Auch Linkspolitiker kritisieren die Pläne des Präsidenten.

Ende August oder Anfang September soll nun ein Dokument veröffentlicht werden, das die „öffentliche Rolle“ von Brigitte Macron festschreibt. Es könnte sich dabei laut dem Umfeld der früheren Lehrerin um eine Pressemitteilung oder um eine Charta handeln. „Es ging nie darum, die Verfassung zu ändern oder ein Gesetz zu erlassen, sondern darum, transparent zu sein“, hieß es.

So soll in dem Dokument auch die Zahl der Mitarbeiter genannt werden, die der Elysée-Palast Brigitte Macron für ihre repräsentativen Aufgaben zur Verfügung stellt. Ein eigenes Budget für die Première Dame soll aber nicht aufgeführt werden. Die Aufwendungen für die Präsidentengattin, etwa für ihre Mitarbeiter oder für bestimme Reisen, wurden bislang immer aus dem Haushalt des Elysée-Palasts beglichen.

Gegner eines offiziellen Status‘ für die Première Dame argumentieren, es gebe keine Rechtfertigung dafür, der Frau des Staatschefs Gelder aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung zu stellen – zumal diese nicht gewählt worden sei. Regierungssprecher Christophe Castaner betonte aber, Brigitte Macron habe eine „Rolle“ und „Verantwortung“. Es solle zudem „keinerlei neue Mittel und keinerlei Bezahlung“ für die Präsidentengattin geben.

Brigitte Macron war im Wahlkampf eine wichtige Beraterin ihres 25 Jahre jüngeren Ehemanns, den sie einst als 15-jährigen Theaterschüler kennengelernt hatte. Als Première Dame könnte sie sich ihrem Umfeld zufolge für Bildung und Integration einsetzen. (afp)



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