„Zustände wie in der Dritten Welt“: Londoner demonstrieren für besseres Gesundheitssystem

Tausende Menschen haben in London gegen den Zustand des britischen Gesundheitswesens protestiert. Sie forderten die Regierung auf, dem staatlichen Gesundheitsdienst mehr Geld zu zahlen. Der Einfluss des Privatsektors soll eingeschränkt werden.
Titelbild
Demonstration in London.Foto: Chris J Ratcliffe/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2018

Tausende Menschen haben am Samstag in London gegen den Zustand des britischen Gesundheitswesens protestiert. Sie forderten die Regierung auf, dem staatlichen Gesundheitsdienst (NHS) mehr Geld zu zahlen und den Einfluss des Privatsektors einzuschränken.

Der NHS steckt in einer schweren Krise: Nach Angaben des Königlichen Colleges für Krankenpflege sind 40.000 Plätze für Krankenschwestern und -pflegern derzeit unbesetzt, gleichzeitig verlassen deutlich mehr Schwestern und Pfleger ihren Job als neue hinzu kommen.

Auf Schildern der Demonstranten stand „NHS steht nicht zum Verkauf“ und „Hände weg von unserem NHS“. Viele der Kundgebungsteilnehmer befürchten, der kostenlose Gesundheitsdienst könnte langfristig nach US-Vorbild umgebaut werden, wo Patienten für die Kosten selbst aufkommen müssen.

Die Krankenhaus-Lobbyistin Tamsyn Bacchus brachte eine täuschend echte Kopie eines lebensgroßen Geiers auf einem zerfetzten NHS-Schild mit zur Kundgebung. „Wenn dein Kind hohes Fieber hat, du ins Krankenhaus musst oder einen Arzt brauchst, dann solltest du Hilfe bekomme, ohne dich um die Kosten sorgen zu müssen“, sagte sie der britischen Nachrichtenagentur Press Association.

Die Krise des NHS hat sich durch einen schweren Grippe-Ausbruch in diesem Winter verschärft. In den vergangenen Wochen sind zahlreiche Ärzte dazu übergegangen, sich in den sozialen Netzwerken bei ihren Patienten zu entschuldigen. Ein Notaufnahmearzt aus Zentralengland warnte bereits vor „Zuständen wie in der Dritten Welt“. (afp)



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