55-Meter-Treffer düpiert Barca-Keeper ter Stegen

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Marc-Andre ter Stegen stand zu weit vom Tor entfernt und konnte einen Schuss aus über 55 Metern nicht mehr erreichen.Foto: Maurizio Brambatti/dpa
Epoch Times17. September 2015
Marc-André ter Stegen hatte es eilig. Wortlos rauschte der deutsche Nationaltorwart aus den Katakomben des Römer Olympiastadions in Richtung Teambus. Zum 1:1 seines FC Barcelona beim Champions-League-Auftakt gegen den AS Rom und dem Tor zum 1:1 wollte sich der Keeper nicht äußern.

Doch der spektakuläre Treffer aus 55,5 Metern war nach der Partie das Thema Nummer 1. „Ein außergewöhnliches Tor, das Rom zurück ins Spiel gebracht hat“, sagte Barca-Trainer Luis Enrique, der ter Stegen aber keinen Vorwurf machte: „Wenn man so verteidigt wie wir, geht man dieses Risiko eben ein.“

Doch für ter Stegen war die Szene, die das Stadion in der 31. Minute in Ekstase versetzte, sehr unglücklich. Roms Rechtsverteidiger Alessandro Florenzi hob den Ball kurz hinter der Mittellinie über den weit vor dem Tor stehenden Keeper hinweg. Einen ähnlichen Treffer hatte ter Stegen bereits beim 0:4 im Supercup gegen Athletic Bilbao im August kassiert – und hatte dafür viel Kritik einstecken müssen. Der jetzige Gegentreffer dürfte für den 23-Jährigen ein erneuter Rückschlag im Duell mit dem derzeit verletzten Claudio Bravo sein und seine ohnehin wackelige Position in Barcelona nicht gerade stärken.

„Nach den letzten Fehlern spielt er im Mittelfeld und bezahlt dafür. Wenn er so viele Tore von außerhalb des Strafraums kassiert, ist das kein Zufall“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“ die Leistung des Deutschen, der von den italienischen Zeitungen zum schlechtesten Akteur des Spiels gewählt wurde. „Das ist eindeutig sein Fehler“, sagte auch Franz Beckenbauer im TV-Sender Sky. „Wer soll denn da sonst schuld sein, der liebe Gott?“

Doch ter Stegens Teamkollegen verteidigten den Keeper gegen die Kritik. „Es ist kein Fehler von Marc! Es ist 100 Prozent Geschick von Florenzi“, schrieb Abwehrspieler Gerard Piqué auf Twitter. Und Außenverteidiger Sergi Roberto sagte: „Wir spielen mit einem hochstehenden Torhüter, so dass er uns bei Kontern helfen kann, und wir sind immer noch überzeugt, dass das der richtige Weg ist.“

Beim AS Rom war der Jubel über den außergewöhnlichen Treffer und den Punkt gegen den Titelverteidiger groß. „Das Tor werde ich niemals vergessen“, erklärte Florenzi. „Es war schwierig, aber es war Instinkt.“ Die „Gazzetta dello Sport“, die vor der Partie von den „Außerirdischen“ des FC Barcelona gewarnt hatte, jubelte: „Der Marsmensch ist Florenzi! Unglaubliches Tor von der Mittellinie.“

Nationalspieler Antonio Rüdiger, der sein Debüt in der Königsklasse gefeiert hatte, kommentierte auf Twitter: „Fantastisches Tor von Florenzi.“ Der Ex-Stuttgarter zeigte gegen Barcas Sturm um Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar eine solide Leistung und hatte starke Szenen. „Seine Aktionen gegen Suárez und Messi verdienen Applaus. Er gewinnt mit seiner Physis viele Duelle“, lobte der „Corriere dello Sport“. Rüdiger sagte im TV-Sender Sky: „Wir haben das defensiv gut gemacht und sind glücklich mit dem Punkt.“

(dpa)


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