Assad im ARD-Interview: Gibt es ein Umschwenken in der Syrien-Politik?

Heute Abend lässt man den syrischen Führer Baschar al-Assad bei "Weltspiegel Extra" direkt zu Wort kommen. Bislang wurde der Assad in den öffentlich rechtlichen Sendern meist als Diktator betitelt und seine Regierung als Regime.
Titelbild
Der syrische Präsident Bashar al-Assad in einem Interview mit AFP im Präsidentenpalast.Foto: JOSEPH EID / AFP / Getty Images
Epoch Times1. März 2016

Heute Abend lässt man in den Öffentlich-rechtlichen den syrischen Führer Baschar al-Assad in einem Interview auf "Weltspiegel-Extra" (Tagesschau 24)direkt zu Wort kommen.Die Sendung wird um 20.15 Uhr ausgestrahlt und das Interwiev mit Assad stelle eine Besonderheit dar, berichten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Assad sei bislang von den öffentlich-rechtlichen Sendern gemieden und der Syrien-Krieg vor allem als Bürgerkrieg dargestellt worden. In Beiträgen auf ARD und ZDF würde Assad meist als Machthaber bezeichnet werden und seine Regierung als Regime. Selbst für private Medien war es bislang unmöglich, einfach bei dem syrischen Führer ein Interview anzumelden, so die DWN.

Assad: "Besser den Syrern im eigenen Land helfen"

Im Interview bezeichnet Assad den Krieg des Westens gegen sein Land als die Ursache für die Flucht und Vertreibung der Menschen aus Syrien. Die Aufnahme von Flüchtlingen sei gut, so Assad an Deutschland gewandt. Aber es wäre es klüger und weniger kostspielig den Syrern zu helfen in ihrem eigenen Land leben zu können.

Aktuell setzt Syriens Führung auf Waffenruhe: "Wir werden das Unsrige tun, damit das Ganze funktioniert", sagte Assad. Er biete Rebellen eine Amnestie und gegebenenfalls eine "Rückkehr in ihr normales ziviles Leben" an. Dazu aber müssten sie ihre Waffen abliefern, stellt Assad zur Bedingung.

Syrien würde auch nicht seine Bevölkerung aushungern lassen, wie vom Westen vorgeworfen wird, sondern das Gegenteil sei der Fall. Die Armee und Städte unter syrischer Kontrolle würden aus diesen Gebieten heraus bekämpft und bombardiert. "Wie sollten wir diese Gebiete von der Nahrungsmittelzufuhr abschließen, wenn wir sie doch nicht an der Beschaffung von Waffen hindern können?", so Assad. 

Assad-Kurs von ARD und ZDF beständig?

"Das Assad-Interview könnte bedeuten, dass die Bundesregierung offenbar nicht mehr an dem von den US-Neocons vorgegebenen Kurs festhält, wonach Assad zu stürzen sei und der Waffenstillstand nichts anderes als eine Finte der Russen darstelle", vermuten DWN. Ob diese Haltungsänderung Bestand habe oder nur der Beruhigung der Wähler vor den Landtagswahlen diene, sei schwer auszumachen. (dk)



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