Assad über vermeintlichen Giftgas-Angriff: Alle Informationen stammen von der Al-Nusra-Front – USA „sind Terror-Komplizen“

In seinem ersten Interview nach dem US-Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis vor einer Woche sagte der syrische Staatschef Assad mit Blick auf den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff: "Das ist für uns zu hundert Prozent konstruiert." Der Westen und die USA seien "Komplizen der Terroristen".
Titelbild
Eine Demonstration zur Unterstützung des syrischen Präsidenten Assad.Foto: ANWAR AMRO/AFP/Getty Images
Epoch Times14. April 2017

Syriens Präsident Baschar al-Assad hat der Nachrichtenagentur AFP sein erstes Interview nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Chan Scheichun gegeben.

Darin sagte er am Mittwoch, dass seine Armee die syrische Kleinstadt Anfang des Monats nicht mit Chemiewaffen bombardiert habe. Als Reaktion hatten die USA den syrischen Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat mit Marschflugkörpern beschossen. Die zentralen Äußerungen Assads im Wortlaut:

Zweifel am Vorfall in Chan Scheichun:

„Wie Sie wissen, ist Chan Scheichun unter der Kontrolle der Al-Nusra-Front, die ein Arm von Al-Kaida ist. Die einzigen Informationen, über die die Welt bis jetzt verfügt, sind diejenigen, die von dem Al-Kaida-Arm veröffentlicht wurden.“

„Es gibt jetzt viele Fake-Videos.“

„Wir wissen nicht, ob diese toten Kinder in Chan Scheichun getötet wurden.“

„Nehmen wir an, dass wir über ein solches Arsenal verfügen, nehmen wir an, dass wir es einsetzen wollen, warum haben wir es nicht getan, als unsere Truppen auf dem Rückzug waren und die Terroristen an Boden gewannen? Tatsächlich fällt dieser angebliche Angriff mit einer Zeit zusammen, in der die syrische Armee schnell voran kam und in der ein Debakel der Terroristen zu erleben war, die zusammengebrochen sind.“

Zur ersten Erklärung aus Damaskus, dass die syrische Luftwaffe ein Chemiewaffen-Depot von Aufständischen getroffen habe:

„Das ist eine Möglichkeit von mehreren, denn wenn man ein Ziel der Terroristen angreift, weiß man nicht, was dort ist.“

Zu den Vorwürfen des Westens gegen Damaskus:

„Es gab keine Anordnung, irgendeinen Angriff zu verüben. … Wir haben unser (Chemiewaffen-)Arsenal vor ein paar Jahren aufgegeben. Selbst wenn wir sie hätten, würden wir sie nicht benutzen. In unserer gesamten Geschichte haben wir unser Chemiewaffenarsenal niemals eingesetzt. Das ist eine ethische Frage“.

„Definitiv, das ist für uns zu hundert Prozent konstruiert (…) Unser Eindruck ist, dass der Westen, insbesondere die USA, mit den Terroristen sehr eng zusammenarbeiten. Sie haben die ganze Geschichte konstruiert, um einen Vorwand für den Angriff zu haben.“

Zu einer möglichen internationalen Untersuchung des Vorfalls in Chan Scheichun:

„Wir können nur eine Untersuchung erlauben, wenn sie unparteiisch ist, wenn wir sicherstellen, dass unbefangene Länder sich an dieser Delegation beteiligen, um sicherzustellen, dass sie es nicht zu politischen Zwecken nutzen.“

Zu dem US-Angriff auf Al-Schariat:

„Unsere Feuerkraft, unsere Fähigkeit, die Terroristen anzugreifen, ist durch den Angriff nicht beeinträchtigt worden.“

Zur grundsätzlichen US-Strategie in Syrien:

„Die USA meinen es nicht ernst in ihrem Bemühen um eine politische Lösung. Sie wollen den politischen Prozess nutzen, um die Terroristen zu schützen.“ (afp/so)



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