Rückkehr von mehr als 100 Dschihadisten-Kindern erwartet

Die Bundesregierung vermutet, dass mehr als 100 Kinder von aus Deutschland ausgereisten Anhängern der Terrormiliz IS in die Heimat zurückkehren könnten.
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Frauen von IS-Terroristen und ihre Kinder.Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Januar 2018

Die Bundesregierung rechnet einem Zeitungsbericht zufolge damit, dass mehr als hundert Kinder von aus Deutschland ausgereisten Dschihadisten zurückkommen könnten. Das erklärte die Regierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, wie die Zeitung „Welt“ (Montagsausgabe) berichtete.

Demnach verfügt die Regierung „derzeit über Informationen, die eine niedrige dreistellige Anzahl von Minderjährigen erwarten lassen, wobei der Großteil im Baby- beziehungsweise Kleinkindalter sein dürfte“.

Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic kritisierte diese Angaben laut „Welt“ als unzureichend: „Die Bundesregierung rechnet mit mehr als hundert minderjährigen Angehörigen von IS-Fahrern aus Deutschland in den Kriegsgebieten, beruft sich dabei aber nur auf vage Informationen, ohne sich selber eine Faktenbasis zu schaffen.“ Dabei seien „dringend fundierte Erkenntnisse zu den Minderjährigen“ nötig, damit die Reintegration in die Gesellschaft gelingen könne.

Mihalic forderte dem Bericht zufolge ein „bundesweites Präventionsnetzwerk“. Radikalisierung müsse „bekämpft“ werden, „bevor sie sich in konkreten Anschlägen entlädt“, warnte die Grünen-Politikerin.

Laut Bundesregierung sollen in den vergangenen Jahren rund 960 Islamisten aus Deutschland in die Kriegsgebiete in Syrien und im Irak ausgereist sein, wie die „Welt“ weiter berichtete. Zuletzt seien die Zahl infolge der militärischen Niederlagen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) deutlich zurückgegangen.

2014 waren es demnach noch rund 310, im Jahr 2017 bis Ende November nur noch etwa 70. Von etwa einem Drittel der Ausgereisten weiß die Bundesregierung dem Bericht zufolge, dass sie wieder zurück in Deutschland sind. (afp)

 



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