Ein Toter in Guadeloupe nach Durchzug von „Maria“

Tropensturm „Maria“ hat im französischen Überseegebiet Guadeloupe mindestens einem Menschen das Leben gekostet. Dominicas Premierminister Roosevelt Skerrit erklärte, seine Insel habe "alles, was mit Geld gekauft und ersetzt werden kann", verloren.
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19. September 2017, Guadeloupe während des Hurrikan "Maria".Foto: CEDRIK-ISHAM CALVADOS/AFP/Getty Images
Epoch Times19. September 2017

Tropensturm „Maria“ hat im französischen Überseegebiet Guadeloupe mindestens einem Menschen das Leben gekostet. Zwei Menschen würden vermisst, berichteten der Sender Franceinfo und andere französische Medien unter Berufung auf die örtliche Präfektur.

Das Opfer sei von einem umgestürzten Baum erschlagen worden, hieß es weiter. Auf Bildern aus Guadeloupe sind zahlreiche umgeknickte Bäume zu sehen. 80 000 Haushalte sind laut Präfektur ohne Strom. Für die beiden französischen Karibikinseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy gilt wieder Hurrikanalarm.

Dominica: „Wir haben alles, was mit Geld gekauft werden kann, verloren“

Dominicas Premierminister Roosevelt Skerrit erklärte, seine Insel habe „alles, was mit Geld gekauft und ersetzt werden kann“, verloren. Skerrit sprach beim Onlinenetzwerk Facebook von „großräumiger Zerstörung“ auf der Insel. Der Flughafen und die Häfen von Dominica waren geschlossen.

Der Regierungschef des 72.000-Einwohner-Landes forderte „alle Arten von Hilfe“ an, insbesondere benötigten die Behörden Hubschrauber, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Angesichts der starken Regenfälle warnte Skerrit vor Erdrutschen, die „erhebliche Verletzungen oder mögliche Todesfälle“ verursachen könnten.

Auf der französischen Insel Martinique waren laut der Präfektur 33.000 Haushalte ohne Strom, größere Schäden gab es offenbar nicht. Air France, Air Caraibes und Corsair sagten ihre Flüge von und nach Martinique und Guadeloupe ab.

Trümmer von „Irma“ können aufgewirbelt werden

Besondere Sorgen bereitete den Behörden in der Region, dass der neue Hurrikan die Trümmer, die „Irma“ vor zwei Wochen hinterlassen hatte, aufwirbeln und in tödliche Geschosse verwandeln könnte. „Unsere Inseln sind derzeit extrem verletzbar“, sagte der Premierminister der Britischen Jungferninseln, Orlando Smith. Auf der französisch-niederländischen Insel Saint Martin forderten die Behörden die Bewohner auf, daheim zu bleiben, „weil jedes fliegende Objekt tödlich sein kann“.

Nachdem der Wirbelsturm Dominica hinter sich gelassen hatte, wurde „Maria“ zu einem weiterhin „äußerst gefährlichen“ Hurrikan der Kategorie vier herabgestuft. Das US-Hurrikanzentrum NHC in Miami warnte, dass der Sturm auf seinem voraussichtlichen weiteren Weg in Richtung britische Jungferninseln und zum US-Außengebiet Puerto Rico wieder an Stärke gewinnen könne.

Das Katastrophenschutzzentrum der Dominikanischen Republik ordnete für Dienstag und Mittwoch vorsorgliche Evakuierungen an. Davon seien insbesondere Gebiete im Norden des Urlaubslandes betroffen, hieß es.

Frankreichs Innenminister Gérard Collomb hatte am Sonntag die sofortige Entsendung von 110 zusätzlichen Soldaten des Zivilschutzes und hunderter weiterer Einsatzkräfte angekündigt. Da Guadeloupe bislang die Logistikzentrale für die Hilfslieferungen an die von Hurrikan „Irma“ betroffenen Inseln gewesen sei, rechnete Collomb wegen „Maria“ nun mit „großen Schwierigkeiten“. (afp/dpa)



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