Berliner Studie zeigt: Europa mit neuen Flüchtlingswellen konfrontiert

Nord-Afrika und der Nahe-Osten leiden neben landesweiten gewalttätigen Konflikten auch an der weltweit größten Jugendarbeitslosigkeit. Eine Zuspitzung der Konflikte in diesen Regionen könne laut einer Studie zu neuen Flüchtlingswellen führen.
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Wegen Kämpfen in und um die libysche Hauptstadt Tripolis waren 2011 Zehntausende Gastarbeiter aus Ägypten, Tunesien und Bangladesch Richtung Tunesien unterwegs.Foto: Spencer Platt / Getty Images
Epoch Times26. Mai 2016

Sollten Regionen im Nahen-Osten und Nord-Afrika (MENA-Region, Middle East & North Africa) nicht befriedet werden, drohen neue Flüchtlingswellen, heißt es in einer jüngsten Studie des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, berichtet die "Junge Freiheit". Deswegen wird vor einer Zuspitzung der Konflikte gewarnt.

Die Studien-Verfasser zeigen sich jedoch nicht optimistisch: Es müsse von einer Verschärfung der dortigen Krisen ausgegangen werden, so die Prognose von Reiner Klingholz, einem der Autoren der Studie. Ein Grund sei auch, der deutlich höhere Zuwachs von Erwerbsfähigen im Vergleich zur Zahl der Arbeitsplätze.

Obwohl mehr als ein Drittel der Bevölkerung in diesen Gebiert Abitur oder einen Hochschulabschluss besäßen, hätten nur 40 Prozent der Erwerbsfähigen einen Arbeitsplatz. Nord-Afrika und der Nahe-Osten hätten bereits jetzt die höchste Jugendarbeitslosigkeit und niedrigste Frauenquote weltweit.

Der Arbeitsmarkt in den Regionen würde jährlich mit weiteren 5 Millionen zusätzlichen Arbeitskräften überschwemmt, so Klingenholz. Ohne Perspektiven für diese Menschen würde die Zahl der Asylsuchenden in Europa weiter ansteigen.

Junge qualifizierte Menschen sorgten eigentlich für Wachstum und Stabilität, so der Forscher. Dies funktioniere in der MENA-Region allerdings nicht. Grund dafür sei ein Paradoxon, wonach in dieser Region das Risiko von politischer Instabilität und Unruhen steige, je größer die Zahl der höher gebildeten Menschen im erwerbsfähigen Alter sei, so die Studie. So gelinge es den Ländern im Nahen-Osten und Nord-Afrika nicht, die immer größer werdende Zahl von besser qualifizierten Erwerbsfähigen für die Volkswirtschaft einzusetzen. (dk)



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