Bis zu 22.000 Euro pro Kind: Leiterinnen eines indischen Adoptionszentrums wegen Kinderhandels festgenommen

Leiterinnen eines Adoptionszentrums in Indien stehen im Verdacht, in den vergangenen zwei bis drei Jahren mindestens 17 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 14 Jahren an Paare in Europa, Asien und Amerika verkauft zu haben.
Titelbild
Kinder in Indien (Symbolbild)Foto: SAJJAD QAYYUM/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Februar 2017

Die Polizei im indischen Bundesstaat Westbengalen hat die Leiterinnen eines Adoptionszentrums festgenommen, die Kinder an adoptionswillige ausländische Paare verkauft haben sollen. Chandana C. und ihre Stellvertreterin Sonali M. stehen im Verdacht, in den vergangenen zwei bis drei Jahren mindestens 17 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 14 Jahren an Paare in Europa, Asien und Amerika verkauft zu haben, sagte ein Polizeivertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Von den adoptionswilligen Paaren sollen sie zwischen 11.500 und 22.000 Euro verlangt haben, berichtete er weiter. Ein Paar aus Frankreich habe 22.000 Euro bezahlt. Die beiden Frauen wurden demnach nach monatelangen Ermittlungen am Wochenende festgenommen. Mit weiteren Festnahmen sei in den kommenden Tagen zu rechnen.

Nach Angaben der Ermittler unterhielten die beiden Frauen neben dem Adoptionszentrum auch mehrere Gesundheitscamps. Dort überredeten sie arme und alleinstehende Schwangere, ihre Kinder gegen Bezahlung zur Adoption freizugeben.

Indien hat schätzungsweise 30 Millionen Waise, aber sehr strikte Adoptionsrichtlinien für Paare aus dem Ausland. Entmutigt von den komplexen Regeln und der langsamen Bürokratie setzen viele Paare schließlich auf illegale Adoptionen – ein laut Experten lukrativer und wachsender Markt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion