Chef der „Mafia Capitale“ in Rom zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt

Der Chef des Verbrechernetzwerkes "Mafia Capitale", Massimo Carminati (59), ist von einem Gericht in Rom zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Titelbild
(Symbolfoto)Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times20. Juli 2017

Der Chef des als „Mafia Capitale“ berüchtigten Verbrechernetzwerks, Massimo Carminati, ist zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in Rom befand den 59-Jährigen am Donnerstag für schuldig, durch Bestechung und Erpressung Millionen-Beträge für öffentliche Ausschreibungen kassiert zu haben. Mitangeklagt waren 45 weitere Verdächtige.

Die „Hauptstadt-Mafia“ hatte durch Verbindungen bis in die höchsten Spitzen der römischen Verwaltung und  Geschäftswelt jahrelang städtische Ausschreibungen manipuliert, um an öffentliche Mittel für die Müllentsorgung, Pflege von Grünflächen oder die Betreuung von Flüchtlingen zu kommen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist sie mitverantwortlich dafür, dass Rom knapp vor dem Finanzkollaps stand und seine Straßen sowie die öffentliche Versorgung in so schlechtem Zustand sind.

Noch immer fehlt Klarheit über Verwicklung von Carminati in Bologna-Anschlag mit 85 Toten

Kopf des Netzwerks war nach Überzeugung des Gerichts Carminati, ein mehrfach verurteilter Gangster und früheres Mitglied der neofaschistischen Gruppierung Nar, die 1980 in den Anschlag auf den Bahnhof von Bologna mit 85 Toten verwickelt war. Die Staatsanwaltschaft hatte 28 Jahre Haft für Carminati sowie die Beschlagnahmung seines gesamten Vermögens gefordert.

Carminatis rechte Hand, Salvatore Buzzi, erhielt 19 Jahre Gefängnis. Für ihn hatten die Ankläger mehr als 26 Jahre Freiheitsentzug gefordert. Buzzi war 1983 bereits wegen des brutalen Mords an einem geständigen Mitglied seiner Gang zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Er zeigte sich nach Einschätzung der Behörden jedoch als „geläutert“ und kam nach sechs Jahren Haft wieder auf freien Fuß.

Das Gericht folgte in seinem Urteil nicht der Auffassung der Staatsanwaltschaft, es handele sich bei dem Netzwerk um eine „mafiöse Vereinigung“. Dies hätte das Strafmaß für Carminati und Buzzi nochmals erhöht. (afp)



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