China: Skandale um Lebensmittel spalten Chinas Staatsmedien

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Die chinesischen Staatsmedien streiten um die Grundsatzfrage, ob nun Gift im Essen ist oder nicht.Foto: Screenshot von Video / sfr / Epoch Times Deutschland
Epoch Times4. Juni 2012

Berichte über Lebensmittel-Skandale stehen bei Chinas Staatsmedien auf der Tagesordnung. So informieren sie über Formaldehyd im Speiseöl als Geschmacksverstärker und für die Haltbarkeit. Auch Chemikalien wie Quecksilber und Insektizide habe man darin gefunden.

Diese Artikel sollen nun alle erfunden sein. Das behauptet zumindest die staatliche Zeitung Beijing Daily. Die Xinhua Daily Telegraph stimmte dem nicht zu. Beide Sprachrohre der Kommunistischen Partei scheinen in dieser Sache keinen gemeinsamen Nenner zu finden.

Am 18.Mai veröffentlichte Beijing Daily einen Artikel mit dem Titel: „Die soziale Rolle der Medien ist, das Hauptthema zu singen.“ Im Artikel heißt es, vergiftetes Essen sei eine Illusion, gezielt von bestimmten Medien erfunden.

Internetautor Wu Jianguo erzählt von anderen Erfahrungen.

[Wu Jianguo, Internetautor]:
„Ein Freund in China sagte mir, dass wenn man zuhause kocht, könnte das Öl aus dem Laden schmutziges Öl [mit Formaldehyd] sein. Die Staatliche Kommission für Körperkultur und Sport hat eine Regel, um eine Vergiftung zu vermeiden. Die Sportler dürfen kein Essen zu sich nehmen, das von Außen kommt.“

Die Beijing Daily forderte auch die anderen Medien auf, beim Schreiben den Grundton einzuhalten.

[Zhang Tianliang, NTD China-Analyst]:
„Die Beijing Daily hat ein sogenanntes Hauptthema, das die öffentliche Meinung kontrolliert. Ähnlich wie das Verhalten von Mao Zedong und Jiang Zemin. Mao Zedong sagte, dass die KPCh zusammenbrechen würde, wenn Zeitungen jeden Tag negative Nachrichten und Ansichten bringen würden.“

Der Xinhua Ableger Daily Telegraph reagierte noch am selben Tag: Die neuesten Berichte seien an der Panik über Lebensmittel-Sicherheit schuld. Stattdessen solle das Problem direkt angegangen werden.

NTD China-Analyst Zhang Tianliang spricht von unterschiedlichen Grundtönen innerhalb von Chinas Staatsmedien.

[Zhang Tianliang, NTD China-Analyst]:
„Es zeigt, dass die Medien ganz klar unterschiedliche Grundtöne anschlagen. Alle Zeitungen in Peking werden von Liu Qi kontrolliert, einem extrem Linken. Er ist Hauptvertreter der Jiang Zemin-Fraktion. Er verwendete die Medien, um Zhou Yongkang zu unterstützen und Hu Jintao zu verspotten. Manchmal folgte die Xinhua Nachrichtenagentur Wen Jiabao. Wenn Wen Jiabao über politische Reformen spricht, würde Xinhua die Rede veröffentlichen.“

Kommentator Hong Jian ist skeptisch über eine mögliche Kursänderung bei Xinhua.

[Hong Jian, Kommentator]:
„Die Xinhua Nachrichtenagentur ist auch ein Sprachrohr der KP Chinas. Das Veröffentlichen einiger Artikel beweist nicht, dass sie sich geändert hat. Im Gegenteil, dass zwei offizielle Medien unterschiedliche Töne anschlagen, verwirrt die Öffentlichkeit umso mehr. Die Öffentlichkeit sollte sich keine Illusionen machen, besonders wenn es um die Medien der KPCh geht.“



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