China: So machen Quanten-Radare US-Tarnkappen-Technologie nutzlos

Chinesische Quanten-Radare könnten US-Tarnkappen-Technologie komplett aushebeln. Anders als konventionelle Radare, die auf bestimmten Frequenzen strahlen und die Reflexionen auswerten, "sehen" Quanten-Radare die Objekte direkt, heißt es in den Medien. Doch: Dafür sollte der chinesischen Rüstungsindustrie eigentlich die Grundlagenforschung fehlen, meinen Skeptiker.
Titelbild
F35B-'Stealth'-Fighter der United States Marine Corps über der Nordsee am 1. Juli 2016 über Gloucestershire England.Foto: Matt Cardy/Getty Images
Von 10. Oktober 2016

Chinesische Anti-Tarnkappen-Technologie könnte die Tarnung von US-Bombern, -Schiffen und anderen Kriegsgeräten auf 100 Kilometer Entfernung nutzlos machen, berichtet „Russia Today“.

Diese Technologie beruhe nicht auf solchen Methoden, wie sie normalerweise in der Radartechnik Anwendung finden. Herkömmlich würde dabei elektromagnetische Energie bestimmter Frequenzen gebündelt abgestrahlt und das reflektierte „Antwort“-Signal untersucht. Quantenradare hingegen würden mit synchronisierten Quanten-Teilchen, „gekoppelten Photonen“, arbeiten.

Das funktioniere so: Nachdem die Photonen „gekoppelt“ sind, werden sie getrennt. Der eine Teil wird zur Informationsaufnahme abgestrahlt. Der andere Teil wird behalten und beobachtet. Die Theorie der Quanten besagt nun, das sich gewisse Zustände solcher Teilchen ohne Zeitverzögerung synchron ändern.

Ändert sich also der Zustand des abgestrahlten Teilchens, zum Beispiel beim Zusammentreffen mit einem fliegenden Objekt, ist diese Zustandsänderung am behaltenden Teilchen ohne Zeitverzögerung beobachtbar. Diese Effekt ist also nicht von der Lichtgeschwindigkeit abhängig. Der erste wissenschaftlich bestätigte Erfolg der Umsetzbarkeit einer solchen Informationsübertragung stammt von 2012 und wurde im „Nature“ veröffentlicht.

Dieses Verfahren sehe das Objekt nicht nur detaillierter, sondern arbeite auch noch doppelt so schnell, weil nicht auf die Reflexion gewartet werden müsse, heißt es. Das wäre in taktischen Szenarien mit sehr schnell bewegten Objekten ein riesiger Vorteil.

Bannbrechende Technologie

Sicher sei denkbar, dass die chinesischen Staatsmedien etwas voreilig Erfolge feiern, so „RT“ weiter. Sollte die Meldung zutreffen, dürfte es sich um den Prototyp eines bereits einsatzfähigen Systems handeln. Die Reichweite wird zunächst mit 100 Kilometern angegeben. Skeptiker meinen allerdings, der chinesischen Industrie dürfte es an Grundlagenforschung fehlen, berichtet das Medium.

Sollte China über diese Technik verfügen, wären die Folgen für die amerikanische Rüstungsindustrie erheblich. Damit wäre die gesamte Tarnkappentechnik für herkömmliche Radargeräte veraltet. Sollte diese Technik ausgereift sein und in Produktion gehen, könnte auch Russland davon profitieren, meint „RT“.

Quantenradare würden weitreichende Folgen für die US-Rüstungsindustrie haben, da sie US-Investitionen in aktuelle Stealth-Technologien nutzlos machen würden, so das Medium. Gleichzeitig wären Quantenradare vergleichsweise billig und zeigten die strategischen Grundzüge chinesischer Rüstungsvorhaben. Denn damit könnten teure Rüstungsprojekte der USA kostengünstig neutralisiert werden. Somit sei ein „Krieg der Kassen“ von Neuem ausgebrochen.



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