Diakonie: Es droht eine Hungersnot in Ostafrika – Auch Nestlé ist am Elend der Menschen in Afrika beteiligt

Neben schweren Dürren und Konflikten ist auch Nestlé am Elend der Menschen in Afrika beteiligt. Der Schweizer-Lebensmittelkonzern kauft wertvolle Wasserquellen auf - die Einheimischen sitzen auf dem Trockenen.
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Die verzweifelte Suche nach Wasser.Foto: TONY KARUMBA/AFP/Getty Images
Epoch Times17. August 2017

Die Hälfte der Bevölkerung Somalias, knapp sieben Millionen Menschen, leidet nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe wegen akuter Trockenheit an Hunger.

„Die Menschen mussten aufgrund der Dürre ihre Felder verlassen und sind mittellos in die Hauptstadt geflohen“, sagte der Leiter der Organisation, Martin Keßler, am Donnerstag in Berlin. Demnach ist die Zahl der Binnenflüchtlinge in dem ostafrikanischen Land mittlerweile auf mehr als 1,8 Millionen Menschen gestiegen.

„Wenn die Regenfälle im Herbst wieder ausbleiben, besteht Ende des Jahres die Gefahr einer Hungersnot“, sagte Keßler. Von der Bundesregierung forderte er, „dringend ihre Finanzpolitik zu ändern und die humanitäre Hilfe auf breitere, lokalere Füße zu stellen“.

Nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe wurde eine Hungersnot mit tausenden Toten in Ostafrika nur durch den Einsatz von Nichtregierungsorganisationen verhindert. Der Finanzbedarf in Ostafrika wegen der Dürre sei „noch nicht einmal ansatzweise“ gedeckt.

Die Vereinten Nationen warnen, dass in Ostafrika, Nigeria und im Jemen mehr als 20 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht sind. Neben der Dürre in Somalia und im Südsudan werde die Versorgungslage auch durch zahlreiche bewaffnete Konflikte gefährdet.

Nestlé nimmt den Menschen das Wasser weg

Aber nicht nur das: auch Nestlé trägt massiv zur Verschlechterung der Lage bei. Der Schweizer-Konzern nimmt den Menschen in Afrika das Wasser weg. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern kauft wertvolle Trinkwasserquellen in Afrika, um dann Flaschenwasser – auch nach Europa – zu verkaufen.

Die Menschen vor Ort, sitzen auf dem Trockenen:

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4,9 Milliarden Dollar benötigt

Die UN gehen davon aus, dass für die Bewältigung der Krise in den Staaten mindestens 4,9 Milliarden Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro) nötig sind. Bisher seien nur etwa 2,5 Milliarden Dollar gezahlt worden.

Bei der Vorstellung ihrer Jahresbilanz in Berlin teilte die Diakonie Katastrophenhilfe mit, dass ihre Spendeneinnahmen 2016 mit 21,1 Millionen Euro knapp ein Drittel niedriger als im Vorjahr ausgefallen seien. Die Spendenbereitschaft sei 2015 wegen der verheerenden Erdbeben in Nepal und der Flüchtlingskrise in Europa sehr hoch gewesen. Im vergangenen Jahr seien die meisten Spenden nach dem schweren Hurrikan Matthew in Haiti im Oktober eingegangen. (afp/so)



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