Die Diamanten von Sierra Leone bringen kein Glück

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Charles Taylor ist in Den Haag zu 50 Jahren Haft verurteilt worden, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.Foto: AP Photo/ICC
Epoch Times30. Mai 2012

Im Morgengrauen geht es für diese Diamantenschürfer in Sierra Leone zurück an die Arbeit. Bewaffnet mit Schaufel und Sieb steht ihnen ein langer Tag bevor – und der Erfolg ist ungewiss.Die Arbeit ist mühselig und zermürbend. Sembo Sesay ist 27 Jahre alt. Umgerechnet 55 Cent verdient er pro Tag. Das heiß ersehnte Funkeln ist ihm seit Wochen nicht begegnet. Die Stadt Koidu im Osten des westafrikanischen Landes war das Epizentrum eines der blutigsten Bürgerkriege des Kontinents. Bewaffnete Kämpfer versklavten die Einheimischen, um nach sogenannten Blutdiamanten zu schürfen. Diese wurden dann im Austausch für Waffen nach Liberia geschmuggelt, damals regiert von Charles Taylor.

Auch ein Jahrzehnt nach dem Ende des Bürgerkriegs sind Diamanten der einzige Industriezweig der Region. Aus zwei gewaltigen Gruben gewinnt die Firma Koidu Holdings Diamanten. Die edlen Fundstücke werden an den US-Schmuckgiganten Tiffany’s geliefert.Für den Abbau der Edelsteine hat Koidu Holdings Einheimische umgesiedelt.

Die Firma baute ihnen Häuser, Schulen und eine Klinik. Ein neues Gesetz verpflichtet Firmen, ein Prozent ihres Jahresumsatzes in Entwicklungsprogramme zu stecken. Doch in Koidu ist vom Reichtum im Boden unter ihren Füßen noch nicht viel bei den Menschen angekommen. Patrick Tongu, Netzwerk für Recht und Entwicklung:“Die Gemeinden, in denen Minen betrieben werden, sind die am meisten benachteiligten. Was das Gemeinwesen oder Entwicklungsprojekte angeht, da gibt es nichts.

„Hier, an Mine Nr. 11, wühlen sich hunderte frühere Kindersoldaten und Rebellen durch den Sand. Doch ihr Glück werden sie hier wohl nicht finden. Die glitzernden Juweliergeschäfte in Europa und Amerika sind für die Diamantenschürfer von Sierra Leone Welten entfernt. Und doch werden sie weiterschürfen – so lange sie können. (afp-clipkit)



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