„Die Zeit der Abrechnung ist gekommen“: Aprilscherz-Video von türkischem Schokoladenhersteller sorgt für Ärger

Ein Aprilscherz sorgt in der Türkei für Ärger: Ein Aprilscherz-Video des Schokoladenherstellers Ülker provozierte am Montag scharfe Kritik von Ministerpräsident Binali Yildirim und ließ den Aktienkurs des Konzerns deutlich einbrechen.
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SymbolbildFoto: SAMUEL KUBANI/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2017

Ein Werbespot zum 1. April hat in der Türkei für Ärger gesorgt. Das Video des Schokoladenherstellers Ülker, in dem mehrere Geschwister einander mit Aprilscherzen hereinlegen, provozierte am Montag scharfe Kritik von Ministerpräsident Binali Yildirim und ließ den Aktienkurs des Konzerns deutlich einbrechen. Der Spot, der mit den Worten „Die Zeit der Abrechnung ist gekommen“ endet, wurde als Verweis auf den gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli interpretiert.

Yildirim beklagte, dass der „unselige Werbespot“ zu „Unbehagen“ in der Bevölkerung führe. „Die Leute müssen mit mehr Verantwortungsbewusstsein handeln und die Gefühle der Menschen respektieren“, sagte Yildirim dem Sender CNN Türk. Der Abgeordnete Metin Kulunk von der regierenden AK-Partei sprach von einem „schmutzigen Geschäft“, mit dem die „Psychologie“ der Nation manipuliert werden solle.

Ülker wies die Kritik zurück und beklagte eine gezielte Manipulation des Werbespots in den sozialen Medien. Die Szenen und Aussagen des Spots seien aus dem Kontext gerissen und entstellt worden, indem zusätzliche Bilder und Textpassagen hinzugefügt worden seien, erklärte der Lebensmittelkonzern. Es seien rechtliche Schritte eingeleitet worden, um das Unternehmen und seine Marke zu schützen.

Der Aktienkurs von Ülker fiel am Montagvormittag um bis zu fünf Prozent, bevor er sich wieder etwas erholte. Der Konzern gehört Murat Ülker, der laut dem Magazin „Forbes“ mit einem geschätzten Vermögen von 3,7 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro) der reichste Mann der Türkei ist. Wie die meisten Chefs der großen Familienkonzerne, die die türkische Wirtschaft dominieren, äußert sich Ülker gewöhnlich nicht zur Politik. (afp)



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