Drogenhandel? US-Regierung verhängt Sanktionen gegen venezolanischen Vizepräsidenten

Eiszeit zwischen Washington und Caracas: Der Vizepräsident Venezuelas soll in kriminelle Geschäfte verwickelt sein - die Einschleusung von Kokain in die USA. Nun wird ihm in den USA der Geldhahn zugedreht.
Titelbild
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (r) und sein Vizepräsident Tareck El-Aissami. 31. Januar 2017.Foto: JUAN BARRETO/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Februar 2017

Die US-Regierung hat gegen Venezuelas Vizepräsidenten Tareck El Aissami Sanktionen wegen möglicher Verstrickung in den Kokainhandel verhängt.

Er wird nun auf einer Liste mit Personen geführt, deren Vermögen eingefroren werden, und mit denen niemand aus den USA mehr Handel treiben darf. Das teilte das US-Finanzministerium am Montagabend in Washington mit.

Nach Angaben der US-Regierung von Präsident Donald Trump kontrolliert El Aissami Drogenrouten nach Mexiko und in die USA. Der 42-Jährige habe zudem auch andere Drogengeschäfte in Venezuela koordiniert. Seit langem gibt es Gerüchte über kriminelle Verwicklungen von Regierungsvertretern. Bei politischen Gegnern ist El Aissami wegen seiner Rücksichtslosigkeit gefürchtet. Unter dem 2013 verstorbenen Präsident Hugo Chávez war er schon Innenminister, mit gerade 33 Jahren wurde er hierzu ernannt.

Der Schritt des US-Finanzministeriums gegen Venezuelas Nummer zwei hinter Präsident Nicolas Maduro dürfte die bereits schwer belasteten Beziehungen zwischen den USA und dem sozialistischen Land weiter verschlechtern. El Aissami, der syrisch-libanesischer Abstammung ist, werden auch enge Kontakte zum Iran und zur radikal-islamischen Miliz Hisbollah nachgesagt. Er war im Januar Vizepräsident geworden. Die Opposition will Maduro wegen der dramatischen Versorgungskrise per Referendum des Amtes entheben, dann würde El Aissami bis zur nächsten Wahl 2019 die Macht übernehmen. El Aissami hat alle Vorwürfe abgestritten.

Sanktioniert wird auch Samark López Bello, ein venezolanischer Unternehmer mit engen Beziehungen zu El Aissami – er soll laut Medienberichten mehrere in Florida und Panama registrierte Firmen haben und im Ausland Geschäfte für den venezolanischen Ölkonzern PDVSA abwickeln. „Dies sind keine politischen oder ökonomischen Sanktionen, es sind ausschließlich Anti-Drogen-Sanktionen“, betonten Vertreter der US-Regierung. „Diese Sanktionen wurden jahrelang vorbereitet.“ Es gebe nun ausreichende Beweise, hieß es.

Venezuela, das Land mit den größten Ölreserven, zu dessen wichtigsten Abnehmern die USA gehören, leidet unter der höchsten Inflation weltweit. Weil Devisen fehlen, um Importe zu bezahlen, gibt es zu wenig Lebensmittel und Medikamente. Die Beziehungen der beiden Länder hatten sich unter Donald Trumps Vorgänger Barack Obama schon verschlechtert. Die US-Regierung hatte bereits einige Offizielle mit Sanktionen belegt. Zudem wurde Venezuela, das auch zu Russland enge Beziehungen pflegt, zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA erklärt. (dpa)



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