Droht ein Czexit? – Tschechien koppelt sich vom Euro ab

Mehr als drei Jahre lang war die Tschechische Krone an den Euro gekoppelt. Doch dann geriet sie ins Visier von Spekulanten und die Notenbank zog die Reißleine.
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PragFoto: Sean Gallup / Getty Images
Epoch Times7. April 2017

Die tschechische Nationalbank hat ihre eigene Währung, die Krone, vom Euro entkoppelt. Der Mindestkurs von 27 Kronen pro Euro, der seit dreieinhalb Jahren bestand, wurde aufgegeben, berichtet „Welt“.

Mit dem Mindestkurs sollte verhindert werden, dass tschechische Ausfuhren ins Ausland zu teuer werden und die Inflation steigt. Die jährliche Teuerung war zuletzt über ihr Ziel hinaus geschossen, indem sie auf 2,5 Prozent gestiegen war. Nun gab die Notenbank die Anbindung an den Euro auf.

Die tschechische Krone erlebte indes den größten Wertzuwachs seit gut zwei Jahren und legte bis zu 1,4 Prozent zum Euro zu.

Zuletzt war die Krone ins Visier der Spekulanten geraten. Hedgefonds hatten rund 65 Milliarden Dollar auf eine Aufwertung gesetzt. Die tschechische Notenbank musste immer stärker an den Devisenmärkten intervenieren, ihre Bilanzsumme und die Devisenreserven Tschechiens schossen in die Höhe. Letztlich blieb den Währungshütern in Prag keine andere Wahl, als die Krone freizugeben.

Die Loslösung erinnert an die Franken-Abkopplung in der Schweiz im Januar 2015. Der Euro erlebte damals den größten Absturz in der Geschichte.  Der Czexit fiel dagegen moderater aus. Da Tschechien anders als die Schweiz als Schwellenland gilt und keine größere Rolle in der Weltwirtschaft spielt, verlor der Euro gegenüber der Krone, gegenüber dem Dollar blieb er allerdings stabil. (mcd)



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