50 Tote bei Boko-Haram-Angriff in Nigeria

Mindestens 50 Menschen wurden bei einem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram in Nigeria getötet. Darunter waren Soldaten und Angestellte einer Hochschule, die auf einer Erdöl-Erkundungsmission im Nordosten des Landes waren.
Titelbild
Soldaten in Nigeria. Foto. ISSOUF SANOGO/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Juli 2017

Mindestens 50 Menschen wurden bei einem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram am Dienstag in Nigeria getötet. Ein Konvoi mit Mitarbeitern des staatlichen Ölkonzerns NNPC geriet am Dienstag im Nordosten des Landes in einen Hinterhalt, wie Rettungskräfte und Hilfsorganisationen am Donnerstag mitteilten. Auch Soldaten und Mitarbeiter der Universität Maiduguri waren demnach unter den Opfern. Das war der verheerendsten Angriff der Islamistengruppe seit Monaten.

Der Konvoi wurde nahe Magumeri im Bundesstaat Borno angegriffen. Die Zahl der Todesopfer drohe weiter zu steigen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation in Magumeri sagte, allein bis Mittwochabend seien 47 Todesopfer geborgen worden, elf davon seien vermutlich in ihren Fahrzeugen verbrannt. Am Donnerstag wurden demnach sechs weitere Leichen entdeckt. Unter den Todesopfern seien 18 Soldaten, hieß es aus Armeekreisen.

Auch vier Angestellte der Hochschule seien getötet worden. Sie hatten eine Erdöl-Erkundungsmission im Nordosten des Landes begleitet, so ein Angestellter der Universität Maiduguri. Nigerias Ölminister Emmanuel Ibe Kachikwu bezeichnete den Angriff als „bedauernswert“. Angaben zur Zahl der Opfer machte der frühere NNPC-Chef nicht.

20.000 Menschen seit 2009 getötet

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.

Regierung will weitere Öl-Vorkommen erkunden

Trotz der unsicheren Lage im Nordosten des Landes strebt das Opec-Mitglied Nigeria die Erkundung weiterer Vorkommen abseits des ölreichen Niger-Deltas an.

In der Region im Süden von Nigeria war es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Zwischenfällen und Attacken auf Öl- und Gasfördereinrichtungen gekommen. Die Rebellengruppe Niger Delta Avengers (NDA) forderte, dass die Menschen in der Region stärker von den Öleinnahmen profitieren. Zudem will sie größere Autonomie für das Niger-Delta.

Im vergangenen November gab das Militär grünes Licht für die Erkundung von Öl-Vorkommen im Nordosten des Landes, in der der auch die Tschadsee-Region liegt. Öl und Gas sind die wichtigsten Einnahmequellen in Nigeria. Die Einkünfte tragen in erheblichem Maße zu den Staatseinnahmen bei. (afp)



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