Ebola Ausbruchsgefahr: China zwischen Desinformation und Ebola-Medikament JK-05

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Ist Ebola längst in China angekommen? Bei der "Canton Fair" sind so viele Afrikaner unterwegs, dass diese Handelsmesse in Guangzhou Chinas erste Ebola-Panik auslöste. (Foto vom April 2014)Foto: Theodore Kaye/Getty Images)
Von und 29. Oktober 2014

Ist Ebola schon in China – und wenn ja, erfahren wir es überhaupt?

Diese Frage beschäftigt derzeit internationale Experten und die chinesische Bevölkerung. Chinas kommunistischer Polit-Wahnsinn könnte verheerende Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus in dem dicht bevölkerten Land haben – weil es erfahrungsgemäß dauert, bis die Existenz einer Seuche überhaupt zugegeben wird.

Eigentlich müsste das tödliche Virus längst ins Reich der Mitte eingeschleppt worden sein – rein praktisch und statistisch gesehen, denn genug Reiseverkehr aus Westafrika gibt es. Doch bisher gaben Chinas Staatsmedien zu jedem Ebola-Verdachtsfall Entwarnung, wie zum Beispiel am 16. Oktober in der Stadt Ningbo.

Ebola-Angst in Guangzhou

Die chinesische Bevölkerung ist da weniger zuversichtlich: In der Millionenmetropole Guangzhou in Südchina traute sich manch einer in den vergangenen Tagen nicht mehr auf die Straße. Grund war ein Ebola-Alarm auf der Handelsmesse Canton Fair am 17. Oktober.

Auf Chinas größter Export und Import-Messe verkehren dieser Tage 12.000 angemeldete Besucher aus Westafrika, weshalb die Messe an den Eingängen Fieberscreenings durchführen ließ.

Ein Nigerianer mit Fieber wurde aus dem Besucherstrom herausgefischt. Chinas erster Ebola-Infizierter? Die Nachricht sorgte für Panik unter Messepublikum und Einwohnern der 12 Millionen-Metropole. Viele Besucher blieben daraufhin der Messe fern. Am 18. und 19. Oktober sprachen Chinas Staatsmedien von einem Fehlalarm und dass die Ebola-Gerüchte unbegründet seien.

Chinas größte westafrikanische Community

Die Einwohner von Guangzhou jedoch rechnen damit, dass Ebola jeden Moment in ihrer Stadt auftaucht, denn in Guangzhou leben außergewöhnlich viele Afrikaner. Auch grassiert seit diesem Sommer immer noch eine Welle von Dengue-Fieber, die täglich 500 bis 700 neue Fälle verzeichnet. “Wie soll es nur weitergehen, wennn Ebola dazukommt?” lautete die Volksbesorgnis im Internet.

“Wenn Ebola nach China kommt, dann zuerst nach Guangzhou – diese Aussage klingt sehr überzeugend”, sagte Chen Yuansheng, Leiter der statistischen Abteilung im Gesundheitsministerium der Provinz Guangdong zur Tageszeitung von Guanzhou. In der südchinesischen Provinz leben 70 Prozent aller Westafrikaner Chinas. “Wenn sie Heimreisen und zurückkommen, ist es gut möglich, dass sie Ebola mitbringen. Diese Gefahr besteht für die Zukunft”, so Chen.

US-Prognose: “Ebola Ende Oktober in China”

Das Mobs-Lab der Bostoner Northeastern University rankte China auf Platz 16 einer Liste von 30 Ländern, die das Ebola-Virus wahrscheinlich zuerst erreichen wird. Die Forscher prognostizieren für China/Südchina bis Ende Oktober einen bis ein dutzend Ebola-Fälle, bedingt durch den Flugverkehr mit Hongkong. Das bisher offiziell nichts passiert ist, ist schön – aber auch verdächtig.

Chinas Regime absolut unvorbereitet

Das Problem ist: Chinas Politwahnsinn könnte einen Ebola-Ausbruch noch verschlimmern. Der Informationsaustausch innerhalb des medizinischen Sektors ist lückenhaft und intrasparent. Wir müssen darauf gefasst sein, dass nicht nur die chinesischen Behörden Ebola-Fälle verschweigen werden.

Die Geheimhaltung wird möglicherweise schon an der Basis anfangen: Krankenhäuser würden sich untereinander nicht über das Auftreten von Ebola informieren – und den Behörden so lang wie möglich nichts sagen, um keinen Ärger zu bekommen.

So lief es auch beim Ausbruch der Lungenseuche SARS. Damals “befahlen” die Behörden, dass SARS in bestimmten Städten und Krankenhäusern einfach nicht aufzutauchen hatte – egal wieviele Patienten eingeliefert wurden. SARS-Fälle wurden massenhaft verschleiert und totgeschwiegen.

WHO mit China unzufrieden

Die Weltgesundheitsorganisation kritisierte bereits öffentlich Chinas Ebola-Politik am 22. Oktober in Genf bei einer Sondersitzung zum Thema Ebola. Der Daily Telegraph berichtete, dass UN-Vertreter bemängelten, dass Chinas Superreiche Investoren, derer es in Afrika einige gibt, praktisch nicht auf die Ebola-Krise in Afrika reagiert hätten. Man sehe seitens der chinesischen Regierung in Afrika lediglich kommerzielles, aber kein humanitäres Engagement. China habe bei der Bereitstellung von technischen und finanziellen Hilfen sehr langsam reagiert.

Dass die chinesischen Investoren ihre Mitarbeiter vor der Epidemie schützen, ist mehr als deutlich: Anfang des Jahres, vor dem Ausbruch, arbeiteten noch 20.000 Chinesen in den Ebola-Gebieten, bis August waren es nur noch 10.000. Derweil hat China Einreisen aus Ebola-Ländern nocht nicht effektig eingeschränkt, aktuell gibt es lediglich Fieberscreenings an chinesischen Flughäfen.

Was wurde aus 8 chinesischen Ebola-Helfern?

Unklar ist, was mit acht chinesischen Ebola-Helfern geschah, die laut der chinesischen Botschaft von Sierra Leone zwischen August bis September “isoliert” wurden. Wie AFP berichtete, hatten diese acht medizinischen Fachkräfte mit Ebola-Patienten zu tun – ob sie aber selbst infiziert wurden oder gar an Ebola starben, war von der chinesischen Botschaft nicht in Erfahrung zu bringen.

Chinas dubioses Ebola-Medikament JK-05

Angesichts der dürftigen Informationspolitik verwundert, dass China behauptet, ein Medikament gegen Ebola entwickelt zu haben. Der Stoff namens JK-05 soll vom chinesischen Unternehmen Sihuan Pharm in mehreren Tausend Dosen nach Westafrika geliefert worden sein. Das Medikament soll “gemeinsam mit dem Militär” entwickelt worden sein.

Und selbst ein Experte wie Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sagt, zu dem angeblichen Ebola-Medikament lägen in keiner wissenschaftlichen, öffentlich zugänglichen Datenbank Informationen vor. Es existieren dazu lediglich Medienberichte und die “offiziellen” Aussagen aus China. Und das ist noch dürftiger, als das, was über die US-amerikanischen Medikamente wie Zmapp bekannt ist …

“JK-05 ist wirklich ein absolut experimentelles Medikament, über das gar nichts bekannt ist und es ist ethisch überhaupt nicht zulässig, es bei Menschen einzusetzen. JK-05 war quasi eine geheime Entwicklung, von der niemand etwas wusste, bis die Chinesen gesagt haben ‚Wir haben dieses JK-05 zusammen mit dem Militär entwickelt’”, so Schmidt-Chanasit in einem Interview mit der Deutschen Welle. Er bemängelt, dass absolut unklar wäre, ob JK-05 an Affen, Mäusen oder Zellkulturen getestet worden wäre.

Aber vielleicht ist Chinas Wunderwaffe gegen Ebola einfach reine Erfindung.

(Foto: Theodore Kaye/Getty Images)



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