Einreise per Flugzeug für illegale Migranten immer wichtiger – Lücken an bulgarisch-türkischer Grenze

"Griechenland ist Drehkreuz der illegalen Migration und Brennpunkt der Schleusungskriminalität nach Europa." Strengere Grenzmaßnahmen entlang der Migrationsrouten führten dazu, dass Migranten versuchen, "auch auf dem Luftweg unerlaubt in die EU und nach Deutschland einzureisen".
Titelbild
Kontrollen am Atatürk-Flughafen in Istanbul.Foto: Sedat Suna/Symbol/dpa
Epoch Times14. Mai 2017

Rund 2.000 Migranten sind im Jahr 2016 aufgrund fehlender Einreisedokumente daran gehindert worden, mit dem Flugzeug von Athen nach Deutschland zu fliegen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Demnach wurden die Personen verschiedener Nationalitäten nach Rücksprache mit eingesetzten Unterstützungsbeamten der Bundespolizei von der Beförderung ausgeschlossen.

„Griechenland ist Drehkreuz der illegalen Migration und Brennpunkt der Schleusungskriminalität nach Europa“, erklärte das Innenministerium. Strengere Grenzmaßnahmen entlang der Migrationsrouten führten dazu, dass Migranten versuchen, „auch auf dem Luftweg unerlaubt in die EU und nach Deutschland einzureisen“.

Alternative Migrationswege gewinnen an Bedeutung

In einem vertraulichen Lagebild des Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM), welches der Zeitung vorliegt, heißt es: „Durch die andauernden verstärkten grenzpolizeilichen Maßnahmen an der griechisch-mazedonischen Grenze haben alternative Migrationswege – insbesondere der Luftweg aus Griechenland – an Bedeutung gewonnen.“

Für den Flugverkehr aus Nicht-Schengen-Staaten waren laut Innenministerium im Jahr 2016 und bislang auch 2017 die Flughäfen in Istanbul „grenzpolizeiliche Brennpunkte“.

Bedeutung der türkisch-bulgarischen Grenze steigt

Für die illegale Migration nach Europa steigt zudem die Bedeutung der türkisch-bulgarischen Grenze. Laut GASIM ist „von einem hohen Dunkelfeld, insbesondere bei der illegalen Einreise über die türkisch-bulgarische Grenze, auszugehen“.

Bulgarien verfüge „derzeit nicht über die rechtlichen und faktischen Möglichkeiten, dieser Entwicklung nachhaltig entgegenzuwirken“. Die Zahl der entdeckten illegalen Migranten liegt dort in diesem Jahr bislang 26 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Es gebe „Lücken bei der Grenzüberwachung“. Besonders die Kontrolle von Lkw stelle eine „große Herausforderung“ dar. Bulgarische Grenzpolizisten seien zudem „korruptionsgefährdet“.

Der deutliche Anstieg an versuchten unerlaubten Grenzübertritten an der serbisch-kroatischen Grenze sei ein Beleg dafür, dass Migranten „weiterhin am Ziel festhalten, Westeuropa zu erreichen und hierfür alternative Reisewege suchen“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion