Emirate: Konfliktlösung liegt nicht im Westen – „Katar muss Vertrauen seiner Nachbarn zurückzugewinnen“

Katar habe die Liste mit den 13 Forderungen seiner Nachbarn an die Medien weitergeben, wirft der emiratische Außenminister Katar vor. Das Land sei ein "trojanisches Pferd", das die Region destabilisiere, so der Minister weiter.
Titelbild
Zwei katarische Männer mit der Nationalflagge Katars (Symbolbild).Foto: Mike Hewitt/Getty Images
Epoch Times23. Juni 2017

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) riefen Katar auf, eine Liste mit Forderungen der arabischen Nachbarstaaten „ernst“ zu nehmen. Andernfalls sei die „Scheidung endgültig“, warnte der emiratische Außenminister Anwar Gargasch am Freitag im Internet-Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Medienberichten zufolge hatte Kuwait, das in der Krise als Vermittler agiert, Katar eine Liste mit 13 Forderungen seiner Gegner übergeben, darunter die Schließung des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira.

Beziehung zum Iran und zur Türkei zurückfahren

Zudem soll Doha demnach seine Beziehungen zum Iran zurückfahren und einen türkischen Militärstützpunkt im Land schließen. Den Berichten zufolge erhält das Emirat zehn Tage Zeit, um sich den Forderungen zu beugen. Eine offizielle Bestätigung für die Liste gab es nicht.

Der emiratische Außenminister Gargasch warf Katar vor, die Liste an die Medien weitergereicht zu haben, um damit Kuwaits Vermittlungsbemühungen zum Scheitern zu bringen.

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die VAE hatten am 5. Juni die diplomatischen Beziehungen zu Doha abgebrochen und eine Blockade gegen Katar verhängt. Sie begründeten dies mit der Unterstützung des Emirats für Extremistengruppen wie die Muslimbruderschaft und die palästinensische Hamas.

Gargasch: Katar muss „Vertrauen seiner Nachbarn zurückzugewinnen“

„Der Bruder (Katar) muss begreifen, dass die Lösung der Krise nicht in Teheran, Beirut, Ankara, westlichen Hauptstädten oder den Medien liegt, sondern darin, das Vertrauen seiner Nachbarn zurückzugewinnen“, schrieb Gargasch weiter.

Es sei nicht hinnehmbar, dass Katar weiter als „trojanisches Pferd“ unter seinen Nachbarn agiere und als Plattform und Geldgeber „einer extremistischen Agenda“ diene.

Katar wird seit langem vorgeworfen, islamistische Gruppen in der Region zu unterstützen. Auch Al-Dschasira, der älteste und führende arabische Nachrichtensender, ist wegen seiner Berichterstattung über die politischen Konflikte in der Region umstritten.

Während sich mehrere arabische Staaten dem Vorgehen gegen Doha anschlossen, stellte sich die Türkei hinter Katar, wo Ankara eine kleine Militärbasis unterhält. (afp)

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