Entdeckungen unbekannter Spezies

Von Gorillas, Quastenflossern und anderen "unbekannten" Wesen
Titelbild
Mitglieder des Nationalmuseums von Kenia zeigen einen Quastenflosser, einen prähistorischen Fisch, von dem Wissenschaftler annahmen, dass er seit Millionen von Jahren ausgestorben ist.Foto: Simon Maina/AFP/Getty Images

Mysterien: ihrer Anziehungskraft auf den Menschen scheint Magie innezuwohnen. Sie regen zum phantasieren und nachdenken an. Ein äußerst kontroverser Wissenschaftszweig, die „Kryptozoologie“, ist vielleicht aus dem Wunsch um Aufklärung entstanden.

Die Kryptiden – zoologische Spezies, deren Existenz, in Ermangelung von harten Beweisen, nur vermutet wird – regen die Vorstellungskraft der Menschen seit Jahrhunderten an. Der „Yeti“, „Big Foot“ und „Lochness-Monster“, sind nur einige der bekanntesten Beispiele jener fragwürdigen Kreaturen, deren Existenz von konservativen Kryptozoologen aufs Schärfste abgelehnt wird.

Im Gegensatz zu den Phantastereien verrückter Pseudo-Wissenschaftler und deren Suche nach imaginären Kreaturen, sind Kryptozoologen davon überzeugt, dass unser Planet Heimat von Tausenden unentdeckten biologischen Spezies ist, deren Existenz die Zoologie ignoriert. Ist das aber überhaupt möglich? Sollte es auf unserer Erde noch Nischen geben, in denen Spezies existieren, die unserer modernen Wissenschaft unbekannt sind? Die Antwort muss wohl „Ja“ lauten. Nicht nur aus Sicht unseres geografischen Wissens, sondern auch durch die Erfahrungen vergangener Jahre, in denen viele Spezies entdeckt wurden, die man gar nicht kannte oder deren Existenz oft als Einbildungen angezweifelt wurde.

Natürlich hinterfragt heute keiner mehr die Existenz von Gorillas – bis 1847 aber waren sie wissenschaftlich gar nicht definiert. In der Zeit vor ihrer Entdeckung wurden die Erzählungen über den großen Primaten für Legenden der eingeborenen Angolaner gehalten, die ihn „Pongo“ nennen. Ein weiteres historisches Beispiel aus der Tierwelt ist der Quastenflosser (Latimeria chalumnae), eine prähistorische Fischart, die die Wissenschaft für seit Millionen von Jahren als ausgestorben hielt, obwohl eingeborene indonesische Fischer das sagenhafte Tier regelmäßig verzehrten. Andere Fälle, wie der des Okapi, der Onza, des Andentapirs, des Warzenschweins oder des Bambuslemurs sind nur einige dieser „neuen“ Spezies. Sie waren zwar der einheimischen Bevölkerung bekannt, wurden aber in Katalogen bis vor ihrer offiziellen Entdeckung nur als Einbildungen geführt.

Ich glaub, mich laust der Affe …

Aufregende Entdeckungen unbekannter Spezies gibt es nach wie vor. In den letzten drei Jahren haben Wissenschaftler verschiedene Raub- und  Nagetiere, die für ausgestorben gehalten wurden, gefunden. Dazu zählt die Entdeckung des Riesentintenfisches im Jahr 2003 und der Nomura-Qualle, einer Riesenqualle, im selben Jahr. Man erinnere sich auch an die Vielzahl von Fischarten, die nach dem Tsunami im Jahr 2004 im Indischen Ozean entdeckt wurden und die Fülle von unbekannten Pflanzen, Vögeln und Fröschen, die in den Bergregionen von Papua gefunden wurden. Ein weit bekanntes Exemplar ist der Homo floresiensis, eine zwergengroße Menschenrasse, die neben den modernen Menschen gelebt haben soll. Und nicht zu vergessen die mysteriöse Art von Riesenaffen im Kongo, genannt Bili-Affe, die im letzten Jahrzehnt gefunden wurde und wie ein eigenartiger Mix aus Schimpanse und Gorilla aussieht. Die eingeborenen Jäger sprechen von ihm als „Löwenmörder“, was die Aggressivität und Größe der Spezies erahnen lässt.

2006 spülte die Leiche eines sehr seltsamen Tieres an Russlands Küste: eine Kreatur, die einem großen Krokodil mit Fell ähnelte. Das Tier wurde für Studienzwecke beschlagnahmt. Sein jetziger Aufbewahrungsort ist unbekannt.

Was gibt es noch zu entdecken

Bei den großen Landsäugetieren wurde zwischen 1937 und 1993 alle sechs Jahre eine neue Spezies gefunden. Seit 1980 vergrößerte sich diese Zahl auf eine Spezies innerhalb  von zwei Jahren. Hinzu kommen die zahllosen Insekten und kleinen Tiere, die bei wissenschaftlichen Expeditionen gefunden werden. Unser Planet ist bedeckt mit vielen wenig oder nicht erforschten Gebieten, wie dem Amazonas-Regenwald, dem sibirischen Wald oder den schneebedeckten Gipfeln vieler Berge der Erde, wo sich eine Vielzahl unentdeckter biologischer Schätze versteckt halten können. Zum Beispiel Schlangen, Faultiere, große Nager, der Orang-Pendek (ein vermutlich zweibeiniger Primat), der Mokèlé-mbèmbé (eine Dinosaurier-Art in entfernten Tälern des Kongo und des Sambesi, die das Sauriersterben überlebt haben soll) oder afrikanische Katzen. Sie alle warten noch auf ihre offizielle Entdeckung.

Wenden wir uns dem Lebensraum Luft zu, so gibt es hier ebenfalls Hunderte kleiner Vögel, deren Existenz die Wissenschaft noch nicht bestätigt hat. Es ist möglich, dass sogar große Vogelarten noch auf ihre Entdeckung warten, wie den legendären „Sturmvogel“, der in den Erzählungen Eingeborener auftaucht. In den Jahren 2002 und 2004 wurden Bilder enorm großer Vögel bei ihrer Überquerung von Alaska aufgenommen. Diese Spezies war unbekannt.

Unter den kaum erforschten Gebieten der Erde kennen wir am allerwenigsten unsere Ozeane. Bislang wurden nur etwa drei Prozent davon durch die Wissenschaft erkundet und die Zahl der hier lebenden Spezies überschreitet die an Land lebenden bei weitem. Wir haben gar keine Ahnung, welche seltsamen Wesen sich in den Tiefen der Meere vor unseren Augen verstecken. Seeleute sprechen von riesigen Monstern, die ja vielleicht nur Seemannsgarn sind, aber genauso gut der Realität entsprechen könnten. Etwas das sich vor einigen Jahren ereignete als Beispiel: ein japanischer Wissenschaftler machte nahe dem Marianengraben Aufnahmen von Haien, als ein über 50 Meter großes Tier auf dem Bildschirm erschien und die Haie sofort verscheuchte. Der Fotograf konnte das mysteriöse Tier nicht zuordnen. Diese und viele andere Erfahrungen versetzen sogar Experten ins Staunen.

Ob in der Luft, auf dem Festland oder in den Ozeanen – es warten sicher noch viele Legenden auf ihre Entdeckung.

Originalartikel auf Englisch: The Unknown Species

 



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