Erdogan will an die Größe des Osmanischen Reiches anknüpfen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei den Gedenkfeiern zum 78. Todestag von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk an die Größe des Osmanischen Reiches erinnert.
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Personenkult um den türkischen Staatschef Recep Tayyip ErdoganFoto: Sascha Steinbach/Getty Images
Epoch Times10. November 2016

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will an die Größe des Osmanischen Reiches anknüpfen. „Wir werden nicht Gefangene auf 780.000 Quadratkilometern sein“, sagte er am Donnerstag beim Gedenken zum 78. Todestag von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk mit Blick auf die aktuelle Größe der Türkei.

„Unsere Brüder auf der Krim, im Kaukasus, in Aleppo und Mossul mögen jenseits der physischen Grenzen sein, aber sie sind innerhalb der Grenzen unserer Herzen“, sagte der Staatschef. Den Staatsgründer der modernen Türkei bezeichnete Erdogan bei der Zeremonie am Atatürk-Mausoleum in Istanbul als „Gazi“ („Krieger“).

„Wir werden die Unabhängigkeit der türkischen Republik, die Mustafa Gazi als sein größtes Werk bezeichnete und uns als Erbe ließ, immer weiter verstärken“, sagte Erdogan. Der Einfluss der Türkei müsse weit über ihre geografischen Grenzen hinausreichen.

Das Osmanische Reich, das Atatürks moderner Türkei vorausging, hatte eine mehrfach so große Ausdehnung und umfasste zeitweise den Balkan sowie große Teile Arabiens. Kritiker Erdogans werfen ihm vor, dass er das Land mit seiner Islamisierungspolitik vom säkularen Kurs des Staatsgründers wegführe. Die Erdogan-kritische Tageszeitung „Sözcü“ stellte in ihrem Erinnerungsbeitrag zu Atatürk am Donnerstag die Frage „Freund, wo bist Du?“

Am 15. Juli war ein Putsch gegen Erdogan gescheitert. Seitdem geht die Staatsführung mit großer Härte gegen Regierungsgegner und kritische Medien vor. (afp)



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