Erdogan wirft Niederlanden Massaker an 8000 Muslimen in Srebrenica vor

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Niederlanden im Streit um die Auftrittsverbote seiner Minister das Massaker im bosnischen Srebrenica angelastet.
Titelbild
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times15. März 2017

Im Streit um türkische Wahlkampfauftritte in Europa hat Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Anschuldigungen gegen die Niederlande auf die Spitze getrieben: In einer Wahlkampfrede im zentraltürkischen Afyonkarahisar warf Erdogan den Niederlanden am Mittwoch ungeachtet historischer Tatsachen vor, sie hätten 1995 im bosnischen Srebrenica „mehr als 8000 bosnische Muslime massakriert“. „Sie haben nichts mit der Zivilisation, nichts mit der modernen Welt zu tun“, sagte er.

„Die Juden wurden in der Vergangenheit genauso behandelt“, sagte Erdogan mit Blick auf den Umgang mit Muslimen und Ausländern im heutigen Europa. „Der Geist des Faschismus wütet auf den Straßen Europas.“ Erdogan hatte Deutschland und den Niederlanden wegen der Absage türkischer Wahlkampfauftritte bereits zuvor „Nazi-Methoden“ vorgeworfen und sie als „Faschisten“ bezeichnet, was in Europa auf scharfe Kritik gestoßen war.

Im Juli 1995 waren während des Bosnienkrieges in der ostbosnischen Stadt Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen von den Truppen der bosnischen Serben ermordet worden. Ein niederländisches Blauhelmkontingent war damals in der Stadt stationiert und hatte das Massaker nicht verhindern können. Das damalige Geschehen gilt bis heute vielen in den Niederlanden als nationales Trauma. (afp)



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