Erneut blutige Protesten gegen Staatschef Maduro – Bereits 24 Tote in Venezuela

Bei neuen Protesten im krisengeschüttelten Venezuela sind mindestens zwei weitere Menschen getötet worden. Damit sind dem blutigen Machtkampf schon 24 Menschen zum Opfer gefallen.
Titelbild
Die Tränen Venezuelas.Foto: Ariana Cubillos/dpa
Epoch Times25. April 2017

Bei Protesten gegen Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro sind am Montag erneut zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Opfer aus zwei Städten im Westen des Landes gemeldet.

Damit stieg die Zahl der Toten seit Beginn der Protestwelle gegen den sozialistischen Präsidenten Anfang April auf 24. Unterdessen beteiligten sich tausende Regierungsgegner weitgehend friedlich an landesweiten Straßenblockaden.

Nach Angaben eines Behördenvertreters wurde ein Anhänger Maduros bei einer Kundgebung zugunsten der Regierung in der Stadt Mérida von einer Kugel tödlich getroffen. In Barinas ebenfalls im Westen des Landes wurde ein Regierungsgegner von sozialistischen „Paramilitärs“ getötet, wie die Opposition mitteilte.

Dagegen verliefen die Blockaden der wichtigsten Straßen im ganzen Land weitgehend friedlich. Staus blieben jedoch aus, da die meisten Autofahrer auf andere Straßen auswichen oder auf nicht notwendige Fahrten verzichteten. Oppositionsführer Henrique Capriles kündigte eine Fortsetzung der Proteste an, bis Maduro „die Verfassung respektiert und seinen Staatsstreich beendet“.

Die Stimmung in Venezuela ist seit Wochen äußerst angespannt. Die Regierungsgegner mobilisierten ihre Anhänger seit dem 1. April zu mehreren Großkundgebungen gegen Maduro, die immer wieder in Gewalt zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten ausarteten. Anhänger Maduros gingen ihrerseits massenhaft auf die Straße. Beide Seiten machen sich gegenseitig für die Gewalt verantwortlich.

Venezuela steckt seit Monaten in einer tiefen politischen Krise. Konservative und rechtsgerichtete Regierungsgegner machen Maduro für die schwere Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land verantwortlich. Sie kämpfen für eine Volksabstimmung über eine Absetzung des sozialistischen Präsidenten, dessen Mandat regulär im kommenden Jahr endet. Die Opposition verlangt außerdem einen Termin für die verschobenen Gouverneurs- und die anstehenden Regionalwahlen.

Maduro erklärte am Sonntag, er sei zu Regionalwahlen bereit, ohne aber einen Termin zu nennen. Zugleich sprach er sich für die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Regierung und Opposition aus. Die Gespräche unter Vermittlung des Vatikans waren im Dezember gescheitert. Vorgezogene Präsidentschaftswahlen schloss der Vizechef der regierenden Sozialisten, Diosdado Cabello, unterdessen kategorisch aus. Auf diese Forderung werde Maduro „unter keinen Umständen“ eingehen. (afp)



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