Experte: „Notschalter“ zum Stopp von weltweitem Cyber-Schadprogramm gefunden

IT-Sicherheitsexperten haben nach eigenen Angaben einen "Notschalter" entdeckt, der die Verbreitung der erpresserischen Schadsoftware "Wanna Decryptor" zunächst stoppen kann.
Titelbild
Computer (Symbolbild).Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times13. Mai 2017

IT-Sicherheitsexperten haben nach eigenen Angaben einen „Notschalter“ entdeckt, der die Verbreitung der erpresserischen Schadsoftware „Wanna Decryptor“ zunächst stoppen kann.

Wie ein Experte der Plattform MalwareTechBlog am Samstag der Nachrichtenagentur AFP über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, führt die Registrierung eines von dem Trojaner genutzten Domain-Namens dazu, dass sich das Virus „Wanna Decryptor“, auch „WCry“ oder „WannaCry“, nicht mehr weiterverbreitet.

Er sei zufällig auf den „Schalter“ gestoßen, schrieb der IT-Fachmann. Die Schadsoftware „stützt sich hauptsächlich auf eine nicht registrierte Domain und als wir sie registriert haben, haben wir die Verbreitung der Schadsoftware gestoppt“, schrieb @MalwareTechBlog bei Twitter. Werde dieser Vorgang nicht wieder rückgängig gemacht, „wird dieser eine Stamm keinen Schaden mehr anrichten“.

Es sei jedoch dringend erforderlich, Sicherheitslücken in Computersicherheitssystemen so schnell wie möglich mit Updates zu schließen, riet der Experte. „Die Krise ist nicht vorbei, sie können den Code jederzeit ändern und es wieder versuchen.“ Bei bereits von dem Virus infizierten Computer helfe der „Notschalter“ allerdings nicht mehr.

Computer von Behörden, Unternehmen und Einzelpersonen weltweit infiziert

Von der Schadsoftware waren tausende Behörden, Unternehmen und Einzelpersonen in dutzenden Ländern betroffen. Auch die Deutschen Bahn wurde von dem Trojaner erfasst. Unter anderem hatte der Trojaner Computer im britischen Gesundheitssystem und beim spanischen Telekommunikationsriesen Telefónica lahmgelegt.

Die Angreifer setzten im Betriebssystem Windows eine Schadsoftware ein, die Computerdaten verschlüsselt und nur gegen Geld wieder freigibt.

Die IT-Sicherheitsfirma Kaspersky sprach von mindestens 45.000 Attacken in 74 Ländern. Jakub Kroustek von der Sicherheitsfirma Avast erklärte am Freitagabend, es habe 75.000 Attacken in 99 Ländern gegeben. Die ersten Angaben zu dem Cyberangriff kamen aus Großbritannien. (afp)

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