Finnland: Abreisende Migranten überfordern die Behörden

Finnland hat ein neues Problem: Die Überforderung des Migrationsdienstes durch das Zurückziehen von Asylanträgen. Bis Ende des Jahres wird mit ca. 3.000 zurückgezogenen Anträge gerechnet. Viele Migranten reisen über Reisebüros ab.
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Irakische Migranten in Lahti, Finnland, September 2015.Foto: MARKKU ULANDER/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Dezember 2015

Der Migrationsdienst Finnlands ist überfordert mit zurückgezogenen Flüchtlingsanträgen, berichtet der Fernsehsender Yle.

Die Migranten hatten die Hoffnung, dass das Asylver- fahren schnell geht und sich die Familien schnell vereinigen können: "Wenn sie begreifen, dass das nicht wahr ist, überlegen sie sich es anders und entscheiden sich dafür zurückzukehren". Die Behörde berichtet, dass viele Migranten ihre Familie vermissen und heimwehkrank sind. Sie haben Angst, dass Familienmitglieder in ihrer Heimat krank werden oder sterben.

Die meisten von denjenigen, die sich dafür entschieden haben, das Land zu verlassen, sind irakische Staatsangehörige. Auch immer mehr Asylbewerber, die aus Schweden einreisten, kehren dorthin zurück.

Angaben von sputniknews zufolge wurden über 2.800 Anträge rückgängig gemacht, davon waren 1.000 von November und 600 von Dezember. Beamte erwarten, dass die Zahl der zurückgezogenen Anträge bis Ende des Jahres auf 3.000 steigt.

Etwa 1.100 der Rückkehrwilligen benötigen zur Rückkehr finanzielle Hilfe. Finnland bietet zu diesem Zweck mittellosen Migranten Flugtickets und 50 Euro Reisekosten an. Die Wartezeit beträgt im Durchschnitt drei Wochen, schreibt sputniknews. Viele Asylbewerber zogen dann jedoch auch die Anträge auf diese Reisehilfe zurück.

Oftmals reisen die Migranten über ganz normale Reisebüros zurück, diese merken es an ihren Buchungen: "Es hängt vom Tag ab. Manchmal haben wir zehn, manchmal fünf, manchmal fünfzehn", sagt Muhiadin Hassan vom finnischen Reisebüro Hajj & Umra Travel. Die Reiseagentur befindet sich im Einkaufszentrum von Puotinharju im Osten von Helsinki. Er sagt, dass die Menschen, die sich entschieden haben, zurückzukehren, dass so schnell wie möglich tun wollen, "sofort oder morgen". (ks)



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