Florida hat Angst vor „Irma“ – „Man kann nur alles, was geht, in einen Koffer packen und hoffen“
In Florida wächst die Sorge vor Hurrikan „Irma“: Rund 5,6 Millionen Einwohner des US-Bundesstaates wurden am Samstag aufgefordert, sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. „Irma“ war am späten Freitagabend auf Kuba getroffen und richtete nach Behördenangaben Schäden an, Opfer wurden zunächst nicht gemeldet. Zuvor hatte der zwischen den höchsten Kategorien 4 und 5 schwankende Wirbelsturm bereits mehrere Karibikinseln verwüstet. Dort rückte mit „José“ bereits der nächste Hurrikan an.
„Es ist nicht zu spät, um aus den Keys herauszukommen!!!“, schrieb der US-Wetterdienst am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf die bei Touristen beliebte Inselkette im Süden Floridas, wo „Irma“ am Samstagabend (Ortszeit) erwartet wird. „Sie haben noch Zeit, an diesem Morgen herauszukommen! Bitte, die Keys sind nicht sicher“, warnte die Behörde.
„Irma“ werde schlimmer als Hurrikan „Andrew“ 1992
Die örtliche Katastrophenschutzbehörde forderte rund 5,6 Millionen Menschen in Florida auf, sich in Sicherheit zu bringen. Am Freitag hatte Gouverneur Rick Scott alle 20 Millionen Einwohner aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. „Irma“ werde schlimmer als Hurrikan „Andrew“ sein, bei dem im Jahr 1992 65 Menschen ums Leben gekommen waren.
Hunderttausende Einwohner Floridas sind seit Freitag auf der Flucht vor dem anrückenden Wirbelsturm. Auf den beiden Highways entlang der Küsten bewegten sich Autokolonnen in Richtung Norden.
Das normalerweise belebte und touristische Miami Beach war am Samstag wie ausgestorben. „Sagt nein zu Irma“ oder „Irma, du machst uns keine Angst“ war auf Holzplanken zu lesen, mit denen viele Ladeninhaber ihre Geschäfte verrammelten. Für Miami Beach wurden Wellen von knapp vier Metern und schwere Überschwemmungen vorhergesagt.
Sturmfluten können alles zerstören – Koffer packen und hoffen
„Niemand kann sich auf eine Sturmflut vorbereiten“, sagte Salsaclub-Besitzer David Wallack, der dennoch versuchte, seinen Club bestmöglich abzusichern. „Sie können alles zerstören“, sagte er. „Man kann nur alles, was geht, in einen Koffer packen und hoffen.“
Das US-Militär mobilisierte in Erwartung des Hurrikans tausende Soldaten. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge wurden insgesamt fast 14.000 Angehörige der Nationalgarde in Alarmbereitschaft versetzt. Damit sollten Such- und Rettungsmissionen sowie Evakuierungen unterstützt werden. Mehrere große Marineschiffe bereiteten sich auf Hilfseinsätze vor.
„Irma“ war am Freitagabend (Ortszeit) in Kuba auf Land getroffen und wurde zu diesem Zeitpunkt wieder in die höchste Kategorie fünf hochgestuft. Am Samstagmorgen wurde der Hurrikan auf Kategorie vier herabgestuft.
Kuba meldet „erhebliche Schäden“ im Landesinneren
Kubanische Behördenvertreter meldeten am Samstag „erhebliche Schäden“ im Landesinneren, ohne nähere Details zu nennen. Opfer seien hingegen zunächst nicht registriert worden. In Kuba waren in Erwartung des Sturms mehr als eine Million Menschen in Sicherheit gebracht worden.
„Irma“ hatte in den vergangenen Tagen bereits auf mehreren Karibikinseln schwere Verwüstungen angerichtet und mindestens 19 Menschen getötet. Der staatliche französische Versicherer CCR schätzte die auf den besonders schwer getroffenen Inseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy entstandenen Schäden am Samstag auf 1,2 Milliarden Euro.
Meteorologen beobachteten derweil zwei weitere Atlantik-Stürme, „José“ und „Katia“. „Katia“ traf in der Nacht zum Samstag als Hurrikan der Kategorie eins auf die Ostküste Mexikos und wurde anschließend zum Tropensturm herabgestuft. Dennoch wurde vor „lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Schlammlawinen, insbesondere in bergigen Regionen“ gewarnt.
Sorge bereitete vor allem „José“, der als Hurrikan der Kategorie vier auf die bereits von „Irma“ schwer getroffenen Karibikinseln vorrückte. „José“ behinderte am Samstag die dortigen Rettungsarbeiten nach „Irma“, da Schiffe mit Hilfsgütern nicht auslaufen konnten und Flugzeuge am Boden bleiben mussten. (afp)
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