Frankreich und USA wollen „Anti-Terror-Truppe“ im Sahel stationieren – Mali liegt im „Goldgürtel“ und ist reich an Bodenschätzen

Mali ist ein sehr armes Land. Der Boden ist trocken und dürr. Der Anbau an Lebensmitteln schwierig. Doch die Sahelzone beherbergt enormen Reichtum - im Erdinneren. Genau dort sind auch Terrorgruppen beheimatet - und westliche Soldaten stationiert.
Titelbild
Ein Militärhelikopter (Symbolbild).Foto: CHRISTOPHE PETIT TESSON/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Juni 2017

Frankreich und die USA streben gemeinsam eine UN-Resolution für die Gründung einer „Anti-Terror-Truppe“ in der Sahel-Zone im Westen Afrikas an.

Die Regierungen in Washington und Paris seien sich über den Entwurf für die Resolution einig geworden, sagten UN-Diplomaten am Dienstag in New York. Schon am Mittwoch könne über den Entwurf abgestimmt werden.

Der Resolutionsentwurf sieht vor, dass die UNO die Stationierung einer „Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung“ befürwortet. Allerdings sollen die Vollmachten der „Anti-Terror-Einheit“ begrenzt sein. Der Verhandlungsstand nach den vorbereitenden Gesprächen der vergangenen Wochen ist, dass sich die fünf afrikanischen Länder Mali, Mauretanien, Niger, Tschad und Burkina Faso an der Truppe beteiligen.

„Wir können den Sahel nicht zu einem neuen Zufluchtsort für Terroristen der ganzen Region werden lassen“, warnte der französische UN-Botschafter François Delattre vor zwei Wochen. Die fünf afrikanischen Staaten hatten sich im März grundsätzlich auf den Aufbau der Truppe geeinigt. Dabei war von einer Größenordnung von 5000 bis 10.000 Mann die Rede. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini stellte bei einem Besuch in Bamako 50 Millionen Euro für den Aufbau der regionalen Militäreinheit zum Kampf gegen Dschihadisten in Aussicht.

Mali besitzt enormen Reichtum an Bodenschätzen

Mali ist eines der ärmsten Länder der Erde. Der Boden ist trocken bis dürr. Es gibt nur wenige Regionen im Süden des Landes, die genügend Feuchtigkeit bieten, um den Boden mit Lebensmitteln zu bepflanzen.

Doch Mali ist reich an Bodenschätzen. Der Reichtum ist offenbar so groß, wie in wenigen anderen Ländern der Welt. Das Land liegt mitten im „Goldgürtel“. Dieser erstreckt sich von Senegal über Guinea, Ghana, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria und Kamerun durch ganz Westafrika. Es gibt auch Erdöl, Erdgas, Phosphat, Kupfer, Bauxit, Diamanten und andere Edelsteine. Sogar reiner Wasserstoff wurde tief im Boden des Landes entdeckt. Im Westen wurde auch Uran gefunden. (Siehe: Das sagenhafte Reich voller Gold und Bodenschätze)

Schon in 2013 wurde deshalb darüber spekuliert, warum Frankreich seine Soldaten nach Niger schickte, um in den Konflikt mit radikalen Islamisten einzugreifen. Denn, die Menschen in anderen Regionen Afrikas sind genauso vom Terrorismus betroffen – dort blieb die Hilfe aber aus. Kritiker warfen der französischen Regierung damals vor, durch die Stationierung der Soldaten die Versorgung der Atomkraftwerke mit billigem Uran sicher zu stellen. Denn Frankreichs staatlicher Atomkonzern Areva ist weitgehend auf Vorkommen in Niger angewiesen.

Diese Vermutung äußerte damals unter anderem die Gesellschaft für bedrohte Völker. Kritiker spekulieren, dass der Westen auch heute noch vor allem wegen der Bodenschätze, und weniger wegen der Terrorgefahren, in Mali stationiert sei. (so/afp)



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