Frontex plant „Grenzen-Stresstest“ und will mehr „legale Wege nach Europa schaffen“

"Wir wollen schauen, wie Mitgliedsstaaten darauf vorbereitet sind, mit einem Krisenfall an der EU-Außengrenze umzugehen", sagte Leggeri der "Welt am Sonntag".
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Symbolfoto: Migranten-Boot vor Lampedusa 2005.Foto: Marco di Lauro / Getty Images
Epoch Times28. August 2016

Frontex-Direktor Fabrice Leggeri wird im Oktober eine Schwachstellenanalyse an den Grenzen einiger EU-Mitgliedsstaaten vornehmen – darunter sind auch Deutschland und Griechenland. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte diese Ankündigung. Vorbild für die Überprüfung der Grenzen sind jene Banken-Stresstests, die seit der Finanzkrise durch die Europäische Zentralbank durchgeführt werden.

Bei der Frontex-Schwachstellenanalyse könnten verschiedene Szenarien an den See-, Land- und Luftgrenzen durchgespielt werden. „Wir wollen schauen, wie Mitgliedsstaaten darauf vorbereitet sind, mit einem Krisenfall an der EU-Außengrenze umzugehen“, sagte Leggeri der „Welt am Sonntag“. Die konkreten Szenarien werden noch bestimmt.

Die Schwachstellenanalyse ist Teil der neuen Frontex-Verordnung, die in wenigen Wochen in Kraft treten soll. Sie sieht zudem vor, dass die EU-Staaten künftig 1500 Beamte bereitstellen, die innerhalb weniger Tage durch Frontex eingesetzt werden können.

Frontex-Chef Leggeri setzt sich neben einem besseren Grenzschutz dafür ein, mehr legale Wege nach Europa zu schaffen, um damit den Druck auf die Außengrenze zu reduzieren. Aktuell kommen die meisten Migranten über den Seeweg nach Europa.

Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ erklärte, wurden in diesem Jahr in Griechenland bislang rund 162.000 und in Italien 105.000 Migranten gezählt. Die Zahl der Flüchtlinge in der Ägäis ist nach dem Schließen der Balkanroute und dem Start des EU-Türkei-Abkommens allerdings deutlich zurückgegangen.

Der IOM beobachtet dabei verstärkt, dass Migranten aus Ägypten kommen. Die Zahl im ersten Halbjahr 2016 verdoppelte sich bereits im Vergleich zur Gesamtzahl 2015.

(dts Nachrichtenagentur)



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