GLAUBEN – das Geheimnis von leben, loben, lieben

Die Etymosophie-Kolumne von Roland R. Ropers erscheint wöchentlich exklusiv in der EPOCH TIMES Deutschland.

Glauben, lieben, loben und leben hängen sehr eng miteinander zusammen. In dem englischen Verb to believe (glauben) sind sowohl to live (leben) wie auch to love (lieben) enthalten. Wenn ich etwas gelobe, ein Gelöbnis oder ein Glaubensbekenntnis ablege, dann lobpreise ich etwas, das ich liebe und womit ich leben kann.

Im religiösen Gebrauch bevorzugt man das englische Wort faith (von lat.: fides), was mehr in Richtung Vertrauen und Zuversicht (engl.: confidence, lat.: confidentia) geht.

Zuversicht und Vertrauen sind ein gemeinsamer Prozess einer Berührungserfahrung im Inneren eines Menschen. Das Lebens-Credo (lat.: credere = glauben) darf nicht der Kredit einer Bank sein, die, um Geld zu verdienen, den Menschen zum Schuldner macht. Wenn sich ein Kreditgeber als Gläubiger, als Glaubender versteht, missbraucht er die tiefreligiöse Dimension menschlicher und Gott ebenbildlicher Existenz.

Der Mensch hat ein Glaubens-Recht, in das Ur-Vertrauen zurückzukehren, und zwar nicht erst nach dem Tode.

Geld, Geltung, Gültigkeit sind nicht die bestimmenden Lebensfaktoren. Im Matthäus-Evangelium heißt es: „Mann kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon.“

In einer höchstdramatischen Krisenphase wie zur heutigen Zeit müssen echte Glaubenswerte authentisch vermittelt werden, die primär mit Liebe und Leben zu tun haben. Das periphere Sensationsdrama hat uns von der Urquelle des Glaubens und Vertrauens getrennt. Und das spüren sehr viele Menschen heute. Sprache muss zu Kommunikation, zu gemeinsamem Verbundensein führen und darf nicht trennen.

Poesie, Dichtung hat die Funktion, die Herzen der Menschen mit Licht und Liebe zu bereichern.

Wenn das Wissen oder Gewissen mit Schuld belastet wird, wird der vertrauensvolle Glaubensakt beschädigt. Wir brauchen eine profunde, tiefgehende Veränderung. „Aus der Tiefe, aus der Quelle, rufe ich zu Dir, o Herr.“