Heftige Kämpfe im Westen Aleppos
Im Westen der nordsyrischen Metropole liefern sich Regierungtruppen und Gegner die schwersten Kämpfe seit rund einem Jahr, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. In Berlin bemühte sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) um eine Wiederbelebung der Friedensgespräche.
Den Menschenrechtsbeobachter zufolge gab es in Aleppo auf beiden Seiten viele Opfer. Jets und Hubschrauber flogen demnach Angriffe auf Regierungsgegner. Rebellen hätten Dutzende Geschosse auf die Viertel unter Kontrolle des Regimes abgefeuert. Dabei seien mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Der staatliche Nachrichtenagentur Sana zufolge handelte es sich um Zivilisten.
Der russische Generalmajor Igor Konaschenkow sagte, Moskau habe zusammen mit den USA am Dienstag (3. Mai) eine Waffenruhe für Aleppo ausrufen wollen. Andauernde Angriffe auf syrische Regierungstruppen hätten dies verhindert, sagte der Offizier der Agentur Tass zufolge. Das US-Außenministerium erklärte in Washington, es gebe eine entsprechende Vereinbarung mit Russland.
In Aleppo und nördlich von Damaskus wird gekämpft
Aleppo ist der umkämpfteste Schauplatz im syrischen Bürgerkrieg. Trotz einer eigentlich seit Ende Februar geltenden Waffenruhe war die Gewalt bereits zuvor eskaliert. Laut den Menschenrechtsbeobachtern starben in den vergangenen Tagen rund 280 Zivilisten in der Stadt. Mehrfach wurden Krankenhäuser Ziel der Gewalt.
Zu Kämpfen zwischen Regime und Opposition kam es am Mittwoch auch östlich der Hauptstadt Damaskus, wie die Menschenrechtsbeobachter weiter erklärten. Flugzeuge hätten mehr als 20 Angriffe geflogen.
Aus Protest gegen den Anstieg der Gewalt in den vergangenen Wochen hatte die syrische Opposition die Friedensgespräche in Genf verlassen. Insgesamt sind seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor mehr als fünf Jahren nach UN-Angaben rund 400 000 Menschen ums Leben gekommen.
Friedliche Lösung gesucht
In die Bemühungen um eine Wiederbelebung der Verhandlungen über eine politische Lösung für den Konflikt ist auch Deutschland eingeschaltet. Auf Einladung von Steinmeier kamen heute der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura und Oppositionsführer Riad Hidschab nach Berlin.
Bei dem Treffen in der Villa Borsig – dem Gästehaus des Auswärtigen Amtes am Tegeler See – sollte es auch darum gehen, die jüngsten Differenzen zwischen Hidschab und de Mistura auszuräumen.
Der Oppositionsführer hatte den UN-Diplomaten für die jüngsten Kämpfe mitverantwortlich gemacht. Auch der UN-Sicherheitsrat wollte sich am Mittwoch mit der Gewalt in Syrien befassen. (dpa)
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