Hungerkrise in Venezuela: Regierung will mehr Erdöl fördern

Das Venezuela-Drama steuert mit Plünderungen und leeren Regalen einer Eskalation entgegen. Nicolás Maduro könnte dennoch in wenigen Monaten legal wiedergewählt werden. Sein wichtigster Wahlhelfer: Der Hunger.
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Mit steigenden Ölexporten soll die tiefste Versorgungskrise in der Geschichte des südamerikanischen Landes gemeistert werden.Foto:  Rayner Pena/dpa
Epoch Times15. Januar 2018

Im Kampf gegen die Hungerkrise und die zunehmenden Plünderungen setzt das sozialistische Venezuela auf eine Steigerung der Erdölförderung. „Wir sind wieder nah der Förderung von 1,9 Millionen Barrel pro Tag“, sagte Ölminister Manuel Quevedo am Sonntag (Ortszeit) in Caracas.

„2018 wird das Jahr der Erholung.“ Ziel sei es, die Förderung wieder auf über zwei Millionen Barrel zu steigern. Über 90 Prozent der Exporteinnahmen kommen vom Erdöl.

Quevedo ist auch Chef des staatlichen Ölkonzerns PDVSA – Mit mehr Förderung und der Hoffnung auf steigende Ölpreise soll die tiefste Versorgungskrise in der Geschichte des südamerikanischen Landes gemeistert und die drohende Pleite abgewendet werden. In den ersten Wochen des neuen Jahres wurden über 100 Plünderungen gezählt.

Am Wochenende eskalierte die Lage in der Stadt Calabozo im Bundesstaat Guárico, wo hunderte Menschen dem Portal „El Nacional“ zufolge 22 Läden stürmten und mit Reissäcken, Mehl und Klopapier wieder rausliefen – die Polizei setzte hier massiv Tränengas ein.

Bischof Antonio López Castillo forderte die Regierung zum Handeln auf: „Schluss mit dem Hunger.“ Im Internet kursierte am Wochenende auch ein Video von Männern, die auf eine Ranch eindringen und im Kampf gegen Hunger eine Kuh mit Stöcken zu erschlagen versuchen. Anhänger der Sozialisten kommen hingegen in den Genuss subventionierter Lebensmittelpakete.

Staatspräsident Nicolás Maduro bezeichnet eine humanitäre Krise in Venezuela, dem Land mit den größten Ölreserven der Welt als „Erfindung“. Aber neben Misswirtschaft und Inflation machen es offensichtlich auch US-Finanzsanktionen gegen die Regierung schwieriger, im Ausland genug Lebensmittel und Medizin einzukaufen. (dpa)



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