Huthi-Regierungschef im Jemen wirft Großbritannien Kriegsverbrechen vor

Die Briten hätten Streubomben an Saudi-Arabien geliefert, die gemäß einer internationalen Konvention geächtet sind, sagte Bin Habtur am Dienstagabend dem Sender Sky News. Streubomben setzen hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder schwer verstümmeln.
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Die Flagge von England und im Hintergrund der Big Ben.Foto: DANIEL LEAL-OLIVAS/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Dezember 2016

Der von den Huthi-Rebellen eingesetzte Regierungschef im Jemen, Abdel Asis bin Habtur, hat Großbritannien wegen Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die Briten hätten Streubomben an Saudi-Arabien geliefert, die gemäß einer internationalen Konvention geächtet sind, sagte Bin Habtur am Dienstagabend dem Sender Sky News.

„Ich denke nicht, dass sie sich der Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, ich bin überzeugt davon“, fügte der Regierungschef der Rebellen hinzu. Schließlich wisse die Regierung in London, dass Saudi-Arabien die Streubomben über dem Jemen abwerfe. Das britische Außenministerium erklärte, es bemühe sich inständig um mehr Informationen zu den Vorwürfen.

Streubomben setzen hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder schwer verstümmeln. Die Bomben sind gemäß einer internationalen Konvention aus dem Jahr 2008 geächtet. Etwa hundert Länder unterzeichneten die Vereinbarung, andere wie die USA und Russland traten allerdings nicht bei.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des ins Exil geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen.

Die US-Regierung hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass sie die Lieferung von Munition an den traditionellen Sicherheitspartner Saudi-Arabien gestoppt habe. Ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington kritisierte Saudi-Arabiens militärisches Vorgehen in dem Bürgerkriegsland. Er ließ durchblicken, dass sich die USA wegen der hohen Zahl ziviler Opfer durch die Luftangriffe sorgten.

US-Regierungsmitarbeiter stellten aber klar, dass trotz des Lieferstopps bei der Munition die militärische Unterstützung der USA für die von Saudi-Arabien geführte Allianz im Jemen weitergehe. (afp)



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