Im Irak festgenommen: 16-Jährige deutsche Schülerin bereut Anschluss an IS

Eine seit 2016 in Sachsen vermisste 16-Jährige wurde im Irak festgenommen. In der einstigen IS-Hochburg Mossul wurde sie gefasst. Reportern zufolge bereut sie ihre Entscheidung.
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Die im Irak gefasste 16-Jährige stammt aus Pulsnitz bei Dresden.Foto: Sebastian Willnow/dpa
Epoch Times23. Juli 2017

Die im Irak festgenommene 16-jährige Deutsche bedauert einem Medienbericht zufolge, sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen zu haben.

Sie bereue diesen Entschluss, sagte das Mädchen einem vom Recherchenetzwerk von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR beauftragten Reporter in Bagdad. Zugleich sagte sie demnach zu, zu kooperieren.

Die Schülerin aus Pulsnitz in Sachsen war im Sommer 2016 verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Dem Bericht zufolge wurde sie von einer Spezialeinheit der irakischen Armee in den Trümmern der früheren IS-Hochburg Stadt Mossul gefunden und verhaftet. Nach Angaben der Dresdner Staatsanwaltschaft wurde sie im Irak identifiziert und befand sich in konsularischer Betreuung. Weitere Angaben machte die Behörde zunächst nicht.

Vom Auswärtigen Amt gab es am Sonntag keine Auskunft zu dem Fall. Wie es mit dem Mädchen weitergeht, blieb zunächst unklar. Die Staatsanwaltschaft in Dresden hatte gegen sie wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt, die Ermittlungen wegen Abwesenheit des Mädchens aber eingestellt. Sollte sie wieder auftauchen, werden sie wieder aufgenommen.

„Ich will nach Hause zu meiner Familie“, sagte die 16-jährige dem Reporter des Recherchenetzwerks. „Ich will nur noch weg. Ich will weg aus dem Krieg, weg von den vielen Waffen, dem Lärm.“ Dem Bericht zufolge hat das Mädchen am linken Oberschenkel eine Schusswunde, das rechte Knie musste ebenfalls versorgt werden. „Mir geht es gut“, sagte sie. Vernommen wurde die 16-Jährige dem Bericht zufolge noch nicht. Von einem Richter sei zunächst die Behandlung der Verletzungen von ihr und weiteren verhafteten Ausländerinnen angeordnet worden. (dpa)



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