Insolvente Reederei Hanjin will Standorte in Europa dicht machen

Die insolvente südkoreanische Reederei Hanjin will ihr Europa-Geschäft dicht machen. Das Unternehmen habe bei Gericht beantragt, seine Tochterfirmen in mehr als zehn europäischen Ländern schließen zu dürfen, sagte eine Sprecherin.
Titelbild
Containerschiff der insolventen koreanischen Reederei Hanjin im Hamburger Hafen.Foto:  Mauritz Antin/Archiv/dpa
Epoch Times24. Oktober 2016

Die insolvente südkoreanische Reederei Hanjin will ihre Standorte in Europa dicht machen. Das Unternehmen habe bei einem Handelsgericht in Seoul beantragt, seine Standorte in mehr als zehn europäischen Ländern schließen zu dürfen, sagte eine Sprecherin am Montag. Betroffen seien unter anderem Deutschland mit dem Regionalsitz des Unternehmens, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Dänemark. Die Schließungen sollen den Angaben zufolge nach Möglichkeit noch in dieser Woche beginnen.

Hanjin, die siebtgrößte Reederei weltweit, leidet seit Jahren unter einem Einbruch des Welthandels und ächzt unter einem Schuldenberg von schätzungsweise sechs Billionen Won (4,8 Milliarden Euro). In Südkorea und in den USA hat das Unternehmen Antrag auf Gläubigerschutz gestellt, um sich in Ruhe sanieren zu können.

Die Insolvenz führte dazu, dass weltweit zahlreiche Schiffe des Unternehmens auf See festsaßen – Häfen verweigerten die Frachtlöschung aus Angst, auf den Kosten sitzenzubleiben. Im Markt für Containerschiffe herrschen große Überkapazitäten, die zu einer jahrelangen Dauerkrise mit niedrigen Frachtraten geführt haben.

Die Hanjin-Schiffe gehören teilweise Charterreedereien wie zum Beispiel dem Hamburger Haus Peter Döhle, die ihre Schiffe zurückbekommen und auf dem Markt wieder zur Vercharterung anbieten könnten. Eigene Hanjin-Schiffe würden im Zuge der Insolvenz von Gläubigern verwertet, also verkauft, und ebenfalls wieder in Fahrt kommen.  (afp/dpa/rls)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion