IS als Drahtzieher des Anschlags: Mindestens 50 Tote durch Autobombe in Bagdad

Augenzeugen berichteten, das mit Sprengstoff beladene Auto sei in der Hauptgeschäftszeit am Morgen explodiert.
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Die heftige Detonation einer Autobombe auf einem belebten Markt im überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City forderte Dutzende Todesopfer.Foto:  Ahmed Ali/dpa
Epoch Times11. Mai 2016

Bagdad (dpa) – Bei einem der schwersten Anschläge dieses Jahres in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 50 Menschen getötet worden.

Die heftige Detonation einer Autobombe auf einem belebten Markt im überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City habe zudem wenigstens 120 Menschen verletzt, berichteten Mitarbeiter von Krankenhäusern am Mittwoch. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einer – zunächst nicht verifizierbaren – Online-Botschaft zu der Tat.

Augenzeugen berichteten, das mit Sprengstoff beladene Auto sei in der Hauptgeschäftszeit am Morgen explodiert. Die Wucht habe auch eine Reihe von anliegenden Häusern und Geschäften beschädigt. Aus Furcht vor einem weiteren Anschlag in dem östlichen Stadtbezirk seien zahlreiche Straßen von Sicherheitskräften gesperrt worden.

Dem angeblichen Bekennerschreiben der Terrormiliz IS zufolge waren die auf dem Markt versammelten Schiiten das Ziel des Attentats. Die sunnitischen Dschihadisten betrachten Angehörige dieser islamischen Konfession als Abtrünnige. Das Bekennerschreiben konnte zunächst nicht unabhängig auf Echtheit überprüft werden.

In der Vergangenheit hatte sich der IS regelmäßig zu Anschlägen in Bagdad und anderen Städten des Landes bekannt. Erst Anfang Mai waren bei mehreren Explosionen innerhalb eines Tages mindestens 25 Menschen in der irakischen Hauptstadt getötet worden.

Bei dem bislang schwersten Attentat dieses Jahres waren Ende Februar mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Damals hatte sich ein Selbstmordattentäter ebenfalls in Sadr City in die Luft gesprengt. Auch zu dieser Tat bekannte sich die Terrormiliz IS.

Die Dschihadisten sind zwar durch Offensiven der irakischen Armee und der mit ihr verbündeten US-geführten Militärkoalition unter Druck geraten und verloren in den vergangenen Monaten bedeutende Gebiete, kontrollieren aber immer noch große Teile im Westen und Norden des Landes – darunter die Großstadt Mossul, eine der inoffiziellen Hauptstädte des IS.



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