Italiens „Boss der Bosse“ ist tot: Mafioso Totò Riina mit 87 Jahren in der Haft gestorben

Er hinterließ eine lange Blutspur - und nahm viele Mafia-Geheimnisse mit ins Grab. Salvatore "Totò" Riina, einst Chef der Cosa Nostra, ist tot.
Titelbild
Der italienische Mafiaboss Salvatore "Totò" Riina steht am 02.05.1995 in Rom während eines Prozesses.Foto: Giulio Broglio/Archiv/dpa
Epoch Times17. November 2017

Der Mafioso Toto Riina, einst einer der gefürchtetsten Bosse der sizilianischen Mafia, ist laut Medienberichten tot. Der 87-Jährige starb in der Nacht zum Freitag im Häftlingstrakt eines Krankenhauses in Parma, wie italienische Zeitungen und die Nachrichtenagentur ANSA berichteten. Riina wurde für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht und 26 Mal zu lebenslanger Haft verurteilt.

Gesundheitsminister Andrea Orlando hatte Riinas Frau und drei seiner vier Kinder am Donnerstag erlaubt, den Paten, der an diesem Tag 87 Jahre alt wurde, im Krankenhaus zu besuchen, um Abschied zu nehmen. Dem seit 1993 inhaftierten Mafioso war es normalerweise untersagt, Besuch zu empfangen.

Sein ältester Sohn Giovanni sitzt wegen vierfachen Mordes im Gefängnis. Sein anderer Sohn Salvatore schrieb auf Facebook: „Du bist für mich nicht Toto Riina, Du bist einfach mein Vater. Und ich gratuliere Dir zum Geburtstag an diesem traurigen, aber wichtigen Tag, ich liebe Dich.“

Der „La Belva“ (Raubkatze) genannte Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Unter anderem wurde Riina für schuldig befunden, in den Jahren 1992 und 1993 die Mordanschläge auf die Anti-Mafia Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in Auftrag gegeben zu haben.

Außerdem war er nach Überzeugung der italienischen Justiz einer der Drahtzier von Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz, bei denen 1993 zehn Menschen getötet wurden.

Im Juli hatte ein Gericht einen Antrag Riinas abgelehnt, ihn aus Gesundheitsgründen freizulassen. Die Ärzte schätzten seinen Geisteszustand als „wach“ ein.

Vor diesem Antrag war er abgehört worden; dabei hatte er gesagt, dass er nichts bereue. „Sie werden mich niemals brechen, selbst wenn sie mir 3000 Jahre geben“, sagte er. (afp)



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