Japanische Forscher züchten medizinischen Wirkstoff in Hühnereiern

Auf der Suche nach günstigen medizinischen Wirkstoffen haben japanische Forscher das Hühnerei als Zuchtlabor entdeckt. Sie veränderten Hennen genetisch, sodass sie nun Eier mit medizinischen Wirkstoffen legen.
Titelbild
Ein Hühnerei (Symbolbild).Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times9. Oktober 2017

Japanische Forscher haben das Hühnerei als Zuchtlabor entdeckt. Damit sollen medizinische Wirkstoffe im Kampf gegen schwere Krankheiten wie beispielsweise Krebs günstiger produziert werden.

Den Wissenschaftlern vom Nationalen Institut für Industriewissenschaften und Technologie in der Region Kansai gelang es, Hennen genetisch so zu verändern, dass sie Eier mit dem Protein Beta-Interferon legen, wie die japanische „Yomiuri Shimbun“ am Montag berichtete.

Die Forscher pflanzten demnach zunächst Gene, die Beta-Interferon produzieren, in Zellen ein, aus denen Hühnersperma wird. Mit diesen Zellen wurden Eier befruchtet, um Hennen zu züchten, die dieses Gen tragen. Die Vögel legen nun Eier, die Beta-Interferon enthalten.

Dieses sogenannte Glykoprotein wird bei der Behandlung von Krankheiten eingesetzt, darunter auch Multiple Sklerose und Hepatitis. Derzeit kosten einige Mikrogramm bis zu 100.000 Yen (umgerechnet rund 750 Euro). Mit der Methode der Japaner könnte der Preis nun dramatisch fallen – auf etwa ein Zehntel des jetzigen Preises.

Die Wissenschaftler wollen ihr in den Eiern von drei Hühnern produziertes Medikament an pharmazeutische Firmen verkaufen, wie es in dem Bericht weiter heißt. Diese könnten den Wirkstoff dann zunächst als Forschungsmaterial verwenden.

Bis das auf diese Weise gewonnene Beta-Interferon auf den Markt kommt, kann es allerdings noch dauern: In Japan gelten sehr strenge Regeln für die Einführung neuer oder ausländischer pharmazeutischer Produkte. Es dauert normalerweise Jahre, bis ein neues Medikament zugelassen wird. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion