Katholische Kirche fordert Ende des Tötens durch die philippinische Polizei – Duterte lässt „Drogenkriminelle“ umbringen

In den vergangenen 14 Monaten hat die Polizei nach eigenen Angaben bereits mehr als 3500 Menschen getötet. Dabei gehen die Sicherheitskräfte auch gegen örtliche Politiker, Polizisten und Richter vor, die Präsident Duterte zum Teil namentlich an den Pranger stellt.
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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.Foto: NOEL CELIS/AFP/Getty Images
Epoch Times20. August 2017

Die einflussreiche katholische Kirche hat ein Ende der massenhaften Tötungen von mutmaßlichen Drogenhändlern durch die philippinische Polizei gefordert. „Wir appellieren an das Gewissen derer, die sogar die Hilflosen töten, besonders an diejenigen, die ihre Gesichter mit Hauben verdecken, mit der Verschwendung menschlichen Lebens aufzuhören“, erklärte der Kardinal von Manila, Luis Tagle, am Sonntag.

„Das illegale Drogenproblem“ sollte nicht auf eine politische Frage reduziert werden, schrieb Tagle in seiner Botschaft, die in allen Gottesdiensten in dem mehrheitlich katholischen Land verlesen wurde. „Es ist ein menschliches Problem, das uns alle betrifft.“ Tagle rief zu neuntägigen Gebeten für die Opfer des Drogenkriegs auf.

Der seit Mitte 2016 amtierende Präsident Rodrigo Duterte hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, tausende „Drogenkriminelle“ töten zu lassen. In den vergangenen 14 Monaten hat die Polizei nach eigenen Angaben bereits mehr als 3500 Menschen getötet. Allein in der vergangenen Woche wurden landesweit 76 mutmaßliche Drogenhändler von der Polizei getötet, darunter ein 17-jähriger Junge. Amnesty International und andere Organisationen sprechen von massiven Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei in dem asiatischen Inselstaat.

Duterte führt einen unnachgiebigen Kampf gegen Drogenkriminalität im Land. Dabei gehen die Sicherheitskräfte auch gegen örtliche Politiker, Polizisten und Richter vor, die Duterte zum Teil namentlich an den Pranger stellt. Der 72-jährige Präsident billigt im Kampf gegen Drogen ausdrücklich die Selbstjustiz und fordert die Tötung von „täglich“ dutzenden „Drogenkriminellen“. (afp)/



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