Libanon will gegen Bau israelischer Grenzmauer vorgehen

Der Libanon will mit diplomatischen Mitteln gegen den Bau einer Mauer an der Grenze zu Israel vorgehen. Nach Angaben aus Beirut verlaufen Teile der Mauer auf libanesischem Gebiet.
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Ein Teil der Mauer zwischen Israel und dem Libanon.Foto: MAHMOUD ZAYYAT/AFP/GettyImages
Epoch Times7. Februar 2018

Der Libanon will mit diplomatischen Mitteln gegen den Bau einer Mauer an der Grenze zu Israel vorgehen.

Präsident Michel Aoun, Ministerpräsident Saad Hariri und Parlamentssprecher Nabih Berri kündigten am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung an, „auf lokaler und internationaler Ebene“ gegen die israelische Mauer mobil zu machen. Teile der Mauer würden auf libanesischem Gebiet verlaufen.

Israel baut seit 2012 an einer Mauer an der Grenze zum Libanon. Die geplante Mauer verläuft zum Teil an der „Blauen Linie“, die nach Israels Rückzug aus dem Südlibanon im Jahr 2000 festgelegt wurde. Die beiden Länder befinden sich nach wie vor offiziell im Kriegszustand.

Israel weist Vorwürfe zurück, wonach Teile der Mauer auf libanesischem Gebiet errichtet würden. „Alle Arbeiten finden auf israelischem Hoheitsgebiet statt“, bekräftigte die israelische Armee am Dienstag. „Der Bau geht normal weiter“, hieß es.

Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden zuletzt zusätzlich durch Pläne des Libanon belastet, in einem Mittelmeergebiet nach Öl- und Gasvorkommen bohren zu wollen, das auch von Israel beansprucht wird. Am Freitag will Beirut entsprechende Verträge mit einem internationalen Firmenkonsortium unterschreiben. Die Probebohrungen sollen 2019 beginnen. Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sprach in diesem Zusammenhang von „provokativem Verhalten“.

Trotz der angespannten Lage treffen sich Militärvertreter beider Länder regelmäßig unter Aufsicht der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil), um Grenzfragen zu besprechen. Bei einem Treffen am Montag ging es laut Unifil um „Bauarbeiten südlich der Blauen Linie“. Jede Aktivität nahe der Demarkationslinie sollte „voraussehbar“ sein, um Missverständnisse zu vermeiden, hieß es. (afp)



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