Marilyn Manson feuert Bassisten nach Vergewaltigungsvorwürfen

Schock-Rocker Marilyn Manson hat nach eigenen Angaben seinen Bassisten gefeuert, dessen Ex-Freundin vor wenigen Tagen Vergewaltigungsvorwürfe erhoben hatte. Das langjährige Bandmitglied Jeordie White werde für die anstehende Tour ersetzt, schrieb Manson.
Titelbild
Marilyn MansonFoto: Kevin Winter/Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2017

Der Belästigungs- und Vergewaltigungsskandal um US-Filmproduzent Harvey Weinstein greift auf die Musikindustrie über: Schock-Rocker Marilyn Manson feuerte nach eigenen Angaben (Ortszeit) seinen Bassisten, dessen Ex-Freundin vor wenigen Tagen Vergewaltigungsvorwürfe erhoben hatte. Das langjährige Bandmitglied Jeordie White werde ersetzt, schrieb Manson auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter.

Vergangene Woche hatte die Gothrock-Sängerin Jessicka Addams dem Bassisten mit dem Bühnennamen Twiggy Ramirez vorgeworfen, sie während der Beziehung der beiden in den 1990er Jahren belästigt und auch vergewaltigt zu haben. In einem Fall habe ein von ihren „Nein“-Schreien aufgeschreckter Mitbewohner eingegriffen, schrieb sie auf Facebook.

Die Sängerin machte die von Männern beherrschte Musikindustrie für ihr jahrelanges Schweigen verantwortlich. Ihr Label habe offensichtlich Angst davor gehabt, dass die riesige Maschinerie hinter Marilyn Manson ihre Band Jack Off Jill und sie selbst zerstören würde, erklärte Addams.

In einer ersten Reaktion erklärte White am späten Mittwochabend, er habe erst kürzlich von den Vorwürfen erfahren. Er lehne jede Art von „nicht-einvernehmlichem Sex“ ab und bedauere es sehr, wenn er jemandem Schmerz und Kummer bereitet habe. Er kündigte an, sich eine „Auszeit mit seiner Familie“ zu nehmen.

Ihrerseits bedankte sich Addams auf Twitter bei Manson für den Rauswurf seines Bassisten. Sie forderte die Gesellschaft auf, sich stärker des Themas sexuelle Übergriffe anzunehmen.

Der bei Auftritten stets dramatisch geschminkte Marilyn Manson – mit bürgerlichem Namen Brian Warner – erholt sich gerade von einem Unfall bei einem Konzert Anfang des Monats. Er war durch herabstürzende Bühnendekoration verletzt worden.

Der Belästigungs- und Vergewaltigungsskandal um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hatte einen Aufschrei auf der gesamten Welt ausgelöst, zehntausende Frauen berichten seitdem in sozialen Netzwerken unter dem Schlagwort „MeToo“ (Ich auch) über ihre Erfahrung mit sexuellen Übergriffen. Dutzende Frauen hatten zuvor dem lange sehr einflussreichen Weinstein sexuellen Missbrauch und in einigen Fällen sogar Vergewaltigung vorgeworfen. (afp)

 



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