Merkel für Gespräche mit Assad über Frieden in Syrien

Titelbild
In die Suche nach dem Ausweg aus dem Syrienkrieg muss nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel der syrische Machthaber Baschar al-Assad einbezogen werden.Foto:  Sana/dpa
Epoch Times24. September 2015
Bei der Suche nach einem Ausweg aus der Syrienkrise muss nach Ansichten von Bundeskanzlerin Angela Merkel der syrische Machthaber Baschar al-Assad mit einbezogen werden.

„Es muss mit vielen Akteuren gesprochen werden, auch mit Assad“, sagte Merkel nach dem EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise in Brüssel in der Nacht zum Donnerstag. Russland begrüßte den Vorstoß umgehend.

Die Haltung der Kanzlerin entspreche der Position von Präsident Wladimir Putin, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es sei „unrealistisch“, den „legitimen Präsidenten“ Syriens aus der Suche nach einer Lösung des Konflikts auszuschließen. Russland ist ein enger Partner Syriens und beliefert das Assad-Regime mit Waffen.

Bisher lehnen insbesondere die USA, Großbritannien und Frankreich Gespräche mit Assad ab. In Regierungskreisen in Berlin hieß es, Merkels Äußerung bedeute keinen deutschen Kurswechsel. Dass mit dem – vom Westen bisher isolierten – syrischen Präsidenten gesprochen werden müsse, sei keine wirkliche Neuigkeit. Das Hauptproblem sei, alle entscheidenden Kräfte für Friedensgespräche an einen Tisch zu bekommen. Dazu gehörten neben Russland auch der Iran und Saudi-Arabien.

Beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel von Freitag bis Sonntag in New York wird es voraussichtlich aus Zeitgründen nicht zu einem Treffen Merkels mit Putin kommen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist aber während der UN-Vollversammlung in der nächsten Woche in New York.

Steinmeier erklärte vor einem für Donnerstagabend in Paris geplanten Treffen mit den Außenministern Frankreichs und Großbritanniens sowie der EU-Außenbeauftragten, nach 250 000 Toten und 12 Millionen Flüchtlingen müsse es jetzt entscheidende Schritte zur Entschärfung des Konfliktes in Syrien geben.

Unterschiedliche Interessen dürften nicht länger dem gemeinsamen Handeln der internationalen Staatengemeinschaft im Wege stehen. „Es braucht jetzt dringend eine gemeinsame Initiative, die die Perspektive für den Erhalt Syriens als einheitlicher und säkularer Staat sichert“, sagte Steinmeier. Er betonte erneut, es werde keine militärische Lösung der innersyrischen Konflikte geben.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion