MH17 Update: Deutsche Opferfamilien klagen gegen Ukraine, Russland-Experten legen Abschuss-Analyse vor

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Stofftiere für die Opfer des Malaysia Airlines Flug MH17Foto: ALEXANDER KHUDOTEPLY/Getty Images
Epoch Times22. September 2014

Zwei Monate nach dem Absturz des malaysischen Verkehrsflugzeugs Flug MH17 über der Ostukraine hat ein Anwalt Klagen der Hinterbliebenen der deutschen Opfer angekündigt. Die Betroffenen wollen den ukrainischen Staat in den nächsten zwei Wochen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagen. Das kündigte der Rechtsanwalt Elmar Giemulla in der "Bild am Sonntag" an. 

Elmar Giemulla (63) ist Rechtsanwalt und Professor für Luftfahrtrecht. Er vertritt drei deutsche Opferfamilien. "Zurzeit ist noch nicht bekannt, welche Rolle Russland gespielt hat. Aber zumindest ist klar, dass die Ukraine ihrer Verantwortung, die Sicherheit ihres Luftraums zu gewährleisten, nicht nachgekommen ist. Nach internationalem Recht ist jeder Staat für den Luftraum über seinem Staatsgebiet verantwortlich, wenn er ihn für Durchflüge öffnet", begründete der Anwalt die Mitschuld der Ukraine gegenüber der "Bild am Sonntag" . 

Könne ein Staat die Sicherheit nicht gewährleisten, müsse er seinen Luftraum sperren. Dies sei nicht geschehen, so Giemulla.

Nach Einschätzung des Professors hat der ukrainische Staat in Kauf genommen, dass das Leben Hunderter unschuldiger Menschen "vernichtet worden ist". Die Ukraine habe damit eine Menschenrechtsverletzung begangen.

Diese Klage richtet sich gegen die Regierung der Ukraine und den Präsidenten Petro Poroschenko und wird beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht. Der Vorwurf lautet: Totschlag durch Unterlassen in 298 Fällen.

Als Vertreter der drei deutschen Opferfamilien wolle der Professor für Luftfahrtrecht außerdem Schmerzensgeld-Forderungen von je mindestens einer Million Euro stellen.

Analyse von Russian Union of Engineers: MH17 von Kampfjets abgeschossen

Einen vorläufigen Bericht zum Abschuss des Malaysia Airlines Flugzeugs, der am 9. September veröffentlicht wurde, bezeichnete der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin als "nicht wirklich informativ". In dem Report der niederländischen Ermittler hieß es, die Boeing 777 die über der Ostukraine abgeschossen wurde, wurde vermutlich "von mehreren mit großer Energie getriebenen Objekten" getroffen und ist daraufhin auseinander gebrochen. Welcher Art dieser Angriff von außen war, wurde jedoch nicht erklärt.

Tschurkin sprach von einem "Informationskrieg" in dem den Separatisten und der russischen Regierung ohne jegliche Beweise eine Verwicklung in den Abschuss von Flug MH17 vorgeworfen wurden. Eine transparente und objektive internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes sei nur unter Beteiligung der Vereinten Nationen möglich.

Nachdem der Westen die Details über den Absturz von MH17 bislang verschweigt, begannen russische Experten bei "Russian Union of Engineers" damit den Hergang der Tragödie zu untersuchen. Diese Experten kamen zu dem Schluss, dass die Maschine von einem Kampfjet zwei Mal attackiert und abgeschossen wurde. Die Passagiermaschine wurde in großer Höhe angegriffen bis sie in der Luft auseinanderbrach und abstürzte.

Analyseausschuss

Für die Analyse der Situation wurde ein Expertenausschuss aus dem Verband der Ingenieure Russlands gebildet, unter den Experten waren Reserveoffiziere mit professioneller Erfahrung mit Flugabwehrraketen sowie Luftwaffenpiloten mit beruflicher Erfahrung mit Luft-Luft-Waffen. Das vorliegende Problem wurde auch während einer Sitzung der Akademie für geopolitische Probleme diskutiert, wobei viele Theorien getestet und wiederholt diskutiert wurden. Bei der Analyse verwendeten die Experten Daten aus öffentlichen Quellen und Medien. Darüber hinaus wurde die Lage unter Verwendung der Computersimulation der Su-25 analysiert. 

Schlussfolgerung der Experten 

Die Maschine Boeing 777 ist nach Meinung der Analytiker der Russischen Union der Ingenieure sowohl von Nahkampf Luft-Luft-Raketen als auch von doppelläufigen 23-mm Bordkanonen bzw. Kanonencontainer SPPU-22 mit doppelläufigen 23-mm Kanonen Gsch-23L getroffen worden. Dabei konnte bei dem Abschuss ein Laser-Distanzmesser bzw. ein Laser-Visier verwendet werden, der die eine erhebliche Schussgenauigkeit ermöglicht. Dafür sprechen die Art der Beschädigung und die Streuung der Fragmente: es gibt sowohl runde Durchbrüche, welche in der Regel infolge von Kanonenschüssen entstehen, als auch Sprengdurchbrüche, typisch für Raketen mit Pfeilgeschossen.

Eine ausführliche Darstellung des Untersuchungsberichtes der "Russian Union of Engineers" lesen Sie weiter Hier

(so)

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